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Showing papers in "Naturwissenschaften in 1926"


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TL;DR: In this paper, the authors present a Vorstellung geben, wie die Normalschgidelife einer zuki~n]tigen Menschheit unter Annahme einer derartig geradtinigen Weiterentwickinng auf eingeschlagenem Tege aussehen wtirde.
Abstract: nend v611ig normale Sch~del bis gegen 2oo0 ccm beobachtet. Soweit (!) die ]Bedingungen fortbe stehen, weIche die aufsteigende Entwicklung des Menschensch~dels bisher geftihrt haben, dtirfte dieselbe in gleicher Richtnng langsam weitergehen; morphoIogisch kann sie dadurch gekennzeichnet werden, dab immer mehr die bei der heutigen Jugend bestehenden Verh~ltnisse zu definitiven werden. Es handelt sich also um eine wi~kliche Evolution, deren Gegenstiick, n~mlich die zugeh6rige Involution, sich unserer Kenntnis leider noch v51iig entzieht. Fig. 14 kann uns eine Vorstellung geben, wie die Normalschgidel]orm einer zuki~n]tigen Menschheit unter Annahme einer derartig geradtinigen Weiterentwickinng auf eingeschlagenem ~Tege aussehen wtirde. Dabei mtissen wit uns natiirlich vorstellen, dab ausgesprochen unfertige Gebilde, wie der kindliche Unterkiefer, im Lauf des Heranwachsens noch immer (raehr oder weniger) der heutigen Norm zustreben wtirden, was einen steileren Gelenkast und ein sch~rfer hervortretendes Kinn erggbe. Auch die Herstellung eines vollst~ndigen Dauergebisses, wenn auch unter(relativer) VerMeinerung aller, und unter Ausbleiben der Weisheitszahne wfirde das Bild der Fig. 14 ver~ndern. DaB die Gesamtproportionen derselben abet auch ats definitive m6glich w~ren, m6gen schon unter heutigen Menschen gewisse ,,hochgeistige\" Typen veranschaulichenl), die durchans nicht alle im

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TL;DR: In this paper, a falshe Verschiebung der Spektrallinie in der Richtung des helleren Teiles des Hintergrundes angibt.
Abstract: v o n d e r Achse nur einen Betrag yon 0 \" , i 8 erreicht und dem EINSTEINeffekte entgegengesetzt ist, so dab die Resultate yon CAMPBELL nicht dutch denselben beeintr~chtigt werden. Ich muI3 nur hinzuffigen, dab der EinfluB der verschiedehen Tubusla.nge anf die Verzeiehnung hierbei nicht in Betracht gezogen wurde. Aber auch be~ der Ausmessung der Plat ten unter Einstellung mit einem Fadenkreuze kann das Vorhandensein des Koronarlichtes auf der einen Platte eine Fehlerquelle bedeuten. Bei der Ausmessung yon R6ntgenspektrographischen Platten hat BKCKLIN im Inst i tute yon SIEGBAttN den Effekt des unsymmetrisehen Kontrastes beobachtet und beschrieben. Die Folge desselben ist, dab das Messungsresultat eine falsehe Verschiebung der Spektrallinie in der Richtung des helleren Teiles des Hintergrundes angibt. Dieser Kontrasteffekt mug also be~drken, dab das Koronarlicht eine falsche Verschiebung des gemessenen Sternbildes in der Richtung yon der Sonne weg zur Folge hat, w~hrend wahrscheinlich richtig auf das Vergleiehsbi-ld eingestellt werden kann, da dasselbe nicht in der geschw/irzten Schieht eingebettet Iiegt. Ob aber diese Verschiebung yon einer solchen Gr613enordnung ist, dab sie in Betracht kommt, l~f3t sich nicht vorhersagen. AuI alle F~tlle erfordert eine m6glichst differenfielle Messung, dab die zu vergleichenden Photographien mit Expositionszeiten, die m6glichst gleiche Sternbilder geben, auf einer und derselben Platte aufgenommen werden, welche zwischen den Aufnahmen ein wenig um die Achse des Objektives in bezug auf das Feld gedreht wird. yon der Mikroz u r M a k r o m e c h a n i k . [ Die Naturlwis~enschaften

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TL;DR: Aussonderung einer erblich bedingten Krankheitseinheit anstreben as discussed by the authors is a common occurrence in erbbiologischen Untersuchungen.
Abstract: diese nur dutch das Studium der d!tiologie ab: gegrenzt werden. Bei erbbiologischen Untersuchungen muB das Streben aufgegeben w erden, f/Jr groge Krankheitsgrnppen einen identischen Erbgang aufdecken zu wollen. Man mug vielmehr auf die yon den einzelnen Familien gezeigten Besonderheiten achten nnd durch Zusammenfassung derjenigen Familien, welche die gleichen Besonderheiten zeigen, die Aussonderung einer erblich gleich bedingten Krankheitseinheit anstreben. In analoger V~eise ha t Klinik und pathologische Anatomie in erster Linie nieht die Auf-

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TL;DR: In this paper, the authors present a kleinen Experiment, das jeder leicht wiederholelt kann, i.e., the experiment is based on a simple Tasse with flachem 13oden.
Abstract: Es ist allgemein bekannt, dab Wasserlauie die Tendenz haben , sich in Schlangelllinien zu krfimmen, s tat t der Richtung des gr6Bten Gef~iltes des Gel~indes zu folgen. Ferner ist den Geographen wohlbekannt, dab die Ftfisse der n6rdlichen Erdh~Ifte die Tendenz haben, vorwiegend auf der rechtell Seite zu erodieren; Fltisse auf der Siidh~ilfte verhalten sich umgekehrt (BAzRsches Gesetz). Versnche zur Erkl~irullg dieser Erseheinnngen liegen in groBer Zahl vor, und ich bin nieht sicher, ob dem Fachmann irgend etwas, was ich hierfiber im folgenden sage, neu ist; Teile der darzulegenden ~berlegungen sind jedellfalls bekannt. Da ich jedoch niemand gefunden habe, der die in 13etracht kommenden urs~ichlichen Znsammenh~inge voIlst~indig gekannt h~tte, halte ich es doch fiir richtig, dieselben im folgenden kurz .quatitativ darznlegell. Zun~ichst ist es klar, dab die Erosion desto st~irker sein muB, je grSBer die Str6mungsgesehwindigkeit unmit telbar an dem betreffenden Ufer ist, bzw. je steiler der Abfall der Str6mungsgeschwindigkeit zu Nutl lain an ether ins Auge gefai3ten Stelle de r FluBwalldung ist. Dies gilt unter Mien Umst~inden, gleichgiiltig ob die Erosion auf mechanischer Wirkullg oder auf physikalisch-chemischen Faktoren (AufI6sung yon 13odenbestandteilen) beruht, xT~'ir haben daher unser Augenmerk auf diejelligen Umst~illde zu richten, welche die Steilheit des Geschwindigkeits-Abfalles an der Wandnng beeinflussen. In beiden F~illen beruht die Asymmetrie beziiglich des ins Auge zu fassenden Geschwindigkeitsgei/ilIes indirekt au~E der Ansbildnng eines Zirkulationsvorganges, auf den wit zun~ichst unser Augenmerk richten wollen. Ich beginne rnit einem kleinen Experiment, das jeder leicht wiederholelt kann. Es liege eine mit Tee gefiillte Tasse mit flachem 13oden vor. Am 13oder~ solIen sich einige Teebl~ittehen befinden, die dadurch am 13oden festgehalten sind, dab sie etwas schwerer sind als die yon ihnen verdr~ngte Fltissigkeit. Versetzt man die Flfissigkeit mit einem LSffet in Rotation, so sammeln sich die Teebl~ttchen alsbald in der Mitte des 13odens der Tasse. Der Grund dieser Erscheinnng ist folgender : Dutch die Drehung der Flfissigkeit wirkt auf diese eille Zentrifugalkraft. Diese wfirde an sich zu keiner Modifikation der Str6mnng der Fliissigkeit Veranlassung geben, wenn diese roulette wie ein starter K6rper. Abet in der N~.he der Wandung der Tasse wird die Flfissigkeit durch die Reibung zuriickgehalten, so dab sie dort mit geringerer Winkelgeschwindigkeit nml~uft als an anderen, mehr im Illneru getegenen Stel!en. Im besonderen wird die Winkelgeschwilldigkeit des Umlanfens und damit die Zentrifugalkraft in der N~ilae des 13odens geringer sein sis in gr6Berer H6he. Dies wird zur Eolge haben, dab sich eine ZirkuIation der Fliissigkeit yon dem in Fig. i dm'gestellten Typus ausbildet, die so Iange allw~chst, bis sie unfer der Wirkung der Bodenreibung station~ir geworden ist. Die TeeFig. I.

114 citations


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TL;DR: Diese Membran begann dann eine sehr wichtige Rolle in der reinen Physikochemie zu spielen, weniger experimentell als theoretiseh, nachdem VAN'T HOOF gezeigt hat, wie man mit Hilfe einer solchen NIembran in Form des osmotischen Stempels chemische Reaktiouen in reversibler Weise

85 citations


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TL;DR: iologische Eigentfimlichkeiten der Mys,~s relicta, PaIlasldla quadrispinosa und Pontoporeia a]finia, erklfixt a u s ihrer eiszeitlichen Entstehung Zool.

42 citations


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TL;DR: Der besondere Dank unserer Firma gilt abet den Herren, die nach Abschlul3 der Laboratoriumsarbeit ihr K6nnen and die in ihren Kliniken gebotenen M6glichkeiten zur Auswertung des Plasmochins am malariainfizierten Pat iente zur Verffigung stellten.
Abstract: anderen Infektionskrankheiten nm die tViitarbeit der Chemie auf dem Gebiet der h6chsten Menschheitsprobleme handelt, was ieh in diesem Kreis nicht n~iher darzulegen brauche. Ich m6chte zum SchluB noch einige Worte fiber die Entwicklungsgeschichte des Plasmochins hinzuffigen. Auch dieses Produkt verdankt ebenso wie das Bayer 2o5 seine Existenz der gleichberechtigten und in meinen Angen auch gleichwertigen Zusammenarbeit zwischen chemischem und chemotherapeutischem Laboratorium im Rahmen unserer Fabrik. Im Falle der Malaria war yon seiten des chemotherapentischen Laboratoriums noch eine besondere Voraussetzung zu erftillen, n~imlich die Ausaxbeitung einer Methode, die einen qnantitat iven Vergleich verschiedener Pr~parate auf die Erreger der Malaria zul~iBt. Herr Dr. ROEHL, yon dem diese Grundlage geschaffen wurde, hat nachher die M6glichkeit, Ihnen fiber diese Arbeiten selbst zu berichten. Es bleibt mir also nur fibrig, die Namen derjenigen Herren zu nennen, denen der chemische Teil der Erfindung zu verdanken ist. Es sind dies die Herren Dr. SCHUL~MA~N, Dr. SCH6N~6~E:a und Dr. WlNGLER, welche auf einem neuen, yon dem bisher bekannten v611ig abweichenden chemischen Wege die gegen Malaria wirksame Reihe yon Verbindungen einschlieBlieh des Plasmochins synthetisiert haben. Herr Dr. SCHULEMANN hat sich auBerdem auch an der praktischen Erprobnng des Mittels im Herbst 1925 und 1926 in Grosseto in Toskana beteiligt, wo ihm yon den Leitern der dortigen Krankenh~iuser in der Klinik des Herrn Prof. MEM~I in entgegenkommendster Weise eine Arbeitsm6glichkeit geschaffen wurde, ~hnlich wie unserem Herrn Dr. IRo~L seitens der spanischen Regierung in Talavera de la Reina. Um die Ausarbeitung des Herstellungsverfahrens haben sich die Herren Dr. MI~TZSCI~ und Dr. SCHRANZ verdient gemacht, um die pharmakologische Analyse der Plasmochinwirknng auf den I4reislauf der Letter nnseres pharmakologischen Laboratoriums, Herr Dr. EicHHoL'rz. Der besondere Dank unserer Firma gilt abet den Herren, die nach Abschlul3 der Laboratoriumsarbeit ihr K6nnen und die in ihren Kliniken gebotenen M6glichkeiten zur Auswertung des Plasmochins am malariainfizierten Pat ienten zur Verffigung stellten. Herr Prof. SIOLI machte die ersten Versuche bezfiglich Vertr~glichkeit und heilender Wirkung am malariageimpften Paralytiker, w~ihrend die Herren des Hamburger Tropeninstitnts, vor allem Herr Obermedizinalrat Prof. Noc~T und Herr Prof. M~3ttL~s ihre internationalen Beziehungen und die in ihre Behandlung gekommenen F~ille yon Mfickenstichmalaria fiir die Erprobung des Mittels eingesetzt haben. Herr Prof. MO~LENS hatte dieses Jahr kaum die Folgen ether schweren Blinddarmoperation fiberstanden, als er sich entschloB, nach Jugoslavien, Griechenland und Bulgarien zu gehen, um seine in Hamburg gesammelten Erfahrungen an der mazedonischen Malaria zu erweitern und zu vertiefen, was wir nm so dankbarer begriigt haben, als uns die Prfifungsm6glichkeit in eigenen I(olonien fehlt, fiber die jedes andere europ~ische Knltur land verfiig±. Trotz aller Schwierigkeiten konnte auf diese Weise durch das Zusammenwif~:en yon dentscher medizinischer Wissenschaft und chemischer Indnstrie ein neues Produkt geschaffen werden, yon dem wir die Hoffnnng haben, dab es sich in den H~nden der Jkrzteschaft der ganzen Welt als eine fiberlegene Waffe gegen eine der verbreitetsten und verheerendsten Krankhei~cen auszuwirken berufen isL

32 citations



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TL;DR: Den Ausgangspunkt des Versuchs bildete die bekannte Tatsache, dab die prim~re Augenblase imstande ist, Ectoderm gleichalter Stadien mancher Formen, welches normalerweise keine Linse entwickelt h~tte, zur Bildung einer SolChen zu veranlassen.
Abstract: Die entwicklungsphysiologische Forschung konnte ermitteln, dab in frfihen Entwieklungsstadien das sp~tere Schicksal mancher Keimbezirke yon anderen bestimmt wird. ~ a n wird dies kaum anders auffassen k6nnen, als dab der determinierende 14eimbezirk auf den zu determinierenden einen Reiz ausfibt. In der AmphibienentwicMung sind eine grSBere Zahl solcher Reize bekannt. So wissen wir, dab die prim~ire Augenblase ffir die Bildung der Linse und das Urdarmdach ffir die Bildung derAchsenorgane des Embryo yon einschneidender 13edeutung ist; weiterhin, dab bestimmte, vielleicht einfache Nachbarschaftswirkungen bestehen derart, dab etwa pr~isumptive ]3auchhaut der frfiheren Gastrula in den Bereich der pr/isumptiven Urwirbel verpfianzt zu Urwirbel wird u. a.m. Zwischen den Reizen scheint dabei ein prinzipieller Untersehied zu bestehen, insolern als der Determinator bestimmt, dab in den einen F~.llen der Form und Struktur nach ibm gleiches gebildet wird, in den anderen dagegen, dab etwas yon ihm ganz Verschiedenes entsteht und schlieBlich, dab etwas ganz Kornplexes, etwa ein Achsensystem, sich entwickelt. Ober die Natur der Reize, wissen wir nichts n/iheres; man k6nnte vermuten, dab sie chemischer oder elektrischer Art sind. Versuche, dies direkt nachzuweisen, sind meines Wissens in frfihen Embryonalstadien noch nie gemaeht worden, dfirften auch schwer auszuffihren sein. VVir sind daher gezwungen, uns auf indirektem Weg Aufschlul3 fiber die Reize zu verschaffen. E i n e Etappe auf diesem Weg ist dieses Frfihjahr yon mir zurtickgelegt worden. Ein Tell der Resultate soil in den folgenden Zeilen kurz mitgeteitt werden. Den Ausgangspunkt des Versuchs bildete die bekannte Tatsache, dab die prim~re Augenblase imstande ist, Ectoderm gleichalter Stadien mancher Formen, welches normalerweise keine Linse entwickelt h~tte, zur Bildung einer SolChen zu veranlassen. Es sollte nun untersucht werden, wie lange, d .h . in welchen Entwicldungsstadien das linsen]ose Auge in der Lage ist, die Linsenbildung zu induzieren, ob etwa die funktionstfichtige Retina noch Linsenbildung veranlassen kann. Sollte das letztere der Fall sein was nach den Erfahrungen bei der WOLFFsehen Linsenregeneration nieht ganz unwahrscheinlieh i s t , so w~re bei der bedeutenden Gr6Be der ausgebildeten Retina eventueI1 die M6glichkeit gegeben, der Frage, ob der linseninduzierende Reiz ein chemischer sei, experimentell n/iher zu treten. Die Entwicklung der Linse ist ein sich fiber 1Xngere Zeit erstreckender Prozel3, an dem sich theoretisch verschiedene Phasen unterscheiden lassen: die Phase der Verdickung der Sinnesschicht des Ektoderms, die Phase der Abhebung dieser Verdickung und ihre Absonderung als Bl~sch.en, und schliel31ich die Phase der Differenzierung der proximalen Bl~tschenwand zum Faserkegel his zur fertigdifferenzierten Linse. Es ist eine Frage, ob keiner oder alle die Vorg~nge, welche hierbei vor sich gehen, dem Einflul3 des Augenbechers un te r liegen, oder ob nur der erste Vorgang induziert wird und in der Folge alle andern nnabh~ngig yore Augenbecher ablaufen k6nnen. Wenn atle Vorg~nge deln Reiz des Augenbechers untertiegen, so ist yon Interesse, ob es ein u n d derselbe Reiz ist oder eine Reihe verschiedener Reize.

30 citations


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TL;DR: Das Problem der sog.
Abstract: Das Problem der sog. potentiellen Unsterblichkeit der Einzelligen, das AuousT W3~2ISMANN dutch seinen bertihmten Auisatz vom Jahre 1882 aufgeworfen und das seitdem eine reiche experimentelle Bearbeitung erfahren hatte, war durch Versuche an der Volvocinee Eudorina elegans rein sachlich im Sinne W~ISMANNS entschieden worden. Dieses Flagellat wurde im Laufe yon IO Jahren rein agam fiber 35oo Generationen bei gleicher Teilungsrate geztichtet, otme dab aus inneren Grfinden in den spi~teren Generationen sog. physiologische Degenerationen und Depressionen auft ra ten (HARTIvIANN 1921). Mit WEISMANN kann man daher annehmen, dab bei den Protozoen Assimilation, ~Vachstum und Teilung ungehindert ad inf ini tum welter gehen k6nnen. Dagegen ist es nicht ang~ngig, mit W'EISMANN diese Ffi, higkeit der Einzelligen als ,,Unsterblichkeit\" zu bezeichnen und den Protozoen ein Altern und einen physiologischen Tod abzusprechen. Diese Begriffe, die urspriinglich fiir die Verh~ltnisse der hSheren Tiere geprXgt und die bier eng mit dem Begriff der ,,I,~dividualit~it\" verlmfipft sind, wurden n~mlich bei den Protozoen yon WEISMANN und seinen Nachfolgern unbedenklich auf Generationsreihen, also ganze Folgen yon Individuen, yon einer Geschlechtsgeneration zur andeten fibertragen. Einen Tod kann es aber nach dem Sinne, der diesem Begriff innewohnt, nur bei Individuen geben; nur bier hat die Frage nach Tod und Unsterblichkeit eine Berechtigung. Ich hat te nun schon frfiher mehrmals im AnschluB an GOETrE zun~chst dutch vergleichend entwicklungsgeschichtliche Betrachtungen den Nachweis zu Iiihren versucht, dab es einen natiirlichen physiologischen Tod, einen Individualtod, aueh bei Protozoen gibt, wobei Tod und Fortpflanzung zusammenfallen. Ja, viele Formen, speziell solche mit multipler Vermehrung, weisen sogar bei der Fortpflanzung, ihrem Tode, eine mehr oder minder groBe Leiche auf, auf deren Vorkommen bekanntlich WEISMANN bei der Definition des Todes den Hauptwert gelegt hat. Diese Formen sind aber durch alle f3berg~nge mit solehen verbunden, bei denen der ganze Zelleib bei der Fortpflanzung wieder Verwendung findet. Alien diesen Formen ist abet, selbst beim Fehlen einer Leiche, gemeinsam der scharfe Abschlufi einer individuellen Entwicl~lung, der mit der Fortpflanzung zusammenf~llt, und der Beginn einer neuen Entwicklung, d e r m i t diesem ProzeB einsetzt. In dieser Form l~iBt sich ein , ,Individnaltod\" auf alle Protisten, auch die mit einfacher Zweiteilung, ausdehnen. Da aber nicht der formale Nachweis eines physiologischen Todes das wesentliche physiologische Problem ist, sondern die Frage nach einem individuellen AItern, so babe ich es fiir richtig gehalten, um nicht in blol3en Wortstreitigkeiten und Begriffsspaltereien stecken zu bleiben, das bier vorliegende Problem in eine scharf formulierte physiologisclle Fragestellung zu bringen, die ex* perimentell geprfift werden kann. Dieselbe lautet: , ,Ist es mSglich, geschlossene biologische Systeme dauernd in Assimilation und Wachstum zu halten ohne Altersund Degenerationserscheinungen und ohne Redulction des Systems dutch Teilung und sonstige Regutierung? Oder anders ausgedrfickt: Sind mit der A~imitat ion und dem Wach~tum aueh bei Protisten, die sieh nu t dutch Zweiteilung ver~ mehren, ]ortschreitende EntwicklungsvorgSnge, also ein AItern, verbunden, und bedeutet die Fartp]tanzung bzw. die Zetlteilung bereits eine Ve~,]i~ngung dieser Systeme? Daran h~itie sich noch die andere Frage anzuschlieBen: Is t es m6glich, die ve.r]i~ngende Wirkung der Fortp]tanzung dutch eine andere Regulation des Systems zu ersetzen?\" Ich babe nun bereits in frfiheren Mitteilungen fiber eine Methode und Versuche berichtet, dutch die eine Beantwortung der letzten Fragestellung mSglich ist. Diese setzt zwar bis zu einem gewissen Grade die Beantwortung der ersten, und zwar im Sinne einer verjtingenden Wirkung der Fortpflanzung, voraus; immerhin werden Versuche, die sich nur mit der experimentellen Prfifung der letzten Frage befassen, nnter Umst~nden auch eine Beantw6rtung der ersten bereits in sich schlieBen. Es war nun zwar m6glich, wie Versnche an Volvocineen (spez. Gonium sociale) gezeigt haben, die Fortpflanzung zu unterdrficken nnd die Zellen dauernd in Assimilation und Wachstum zu erhalten, wobei Riesenzellen yon vierfach gr613erem Durchmesser entstehen, die wochenlang am Leben bleiben. (Normalerweise teilt sich Gonium nach 24--48 Stunden.) Die Kulturen yon Riesenzellen sterben aber immer nach l~ngerer oder kfirzerer Zeit v611ig aus, wenn ihnen nicht reehtzeitig die M6glichkeit zur Fortpflanzung gegeben wird. Da abet nicht festzustellen ist, ob das Aussterben dutch das gesteigerte Wachstum oder dutch die Unterdriickung der Fortpflanzung herbeigeffihrt wird, so konnten derartige Versuche die Frage nicht zur Entscheidung bringen. Es muBte daher eine Regulation ausfindig gemacht werden, durch welche die Fortpflanzung unterdrfickt, zugleich aber die angenommene verjfingende Wirkung derselben ersetzt wird, so dab die Individuen (Zellen) dauernd am Leben, dauernd in Assimilation und Wachstum erhMten werden k6nnen. Eine solche M6gliehkeit ergab sich dutch fortgesetzte Amputationen mit naehfolgender Regeneration. Man hatte angenommen (und Versuche yon POPOFF und WOODRUFF sprechen sehr daffir), dab die Anh~ufung yon Exkretstoffen der Tiere selbst Depressionen, also Alterserscheinungen, hervorrufen. BM gesteigertem ~Vachstum mfil3ten

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TL;DR: Diese Verbindung zwischen Mechanik and Mathematik sehen wir schon in fruhester Zeit in den Arbeiten von ARCHIMEDES, GALILEI and NEWTON, in deren Hand die Bildung der zur Analyse der mechanischen Erscheinungen geeigneten Begriffe einen vorlaufigen Abschlus erhielt.
Abstract: Die Analyse des Gleichgewichtes und der Bewegung von Korpern bildet nicht nur die Grundlage der Physik, sondern sie hat auch ein reiches Anwendungsgebiet fur das mathematische Denken dargeboten, das sich als auserst fruchtbar erwiesen hat fur die Entwicklung der Methoden der reinen Mathematik. Diese Verbindung zwischen Mechanik und Mathematik sehen wir schon in fruhester Zeit in den Arbeiten von ARCHIMEDES, GALILEI und NEWTON, in deren Hand die Bildung der zur Analyse der mechanischen Erscheinungen geeigneten Begriffe einen vorlaufigen Abschlus erhielt. In der Zeit nach NEWTON geht die Entwicklung der Behandlungsmethoden mechanischer Probleme Hand in Hand mit der Entwicklung der mathematischen Analysis, wobei wir nur an Namen wie EULER, LAGRANGE und LAPLACE ZU denken brauchen. Auch die spatere Entwicklung der Mechanik, die auf HAMILTON zuruckgeht, geschah in engster Wechselwirkung mit der Ausbildung der mathematischen Methoden, namlich Variationsrechnung und Invariantentheorie, wie wir es noch in neuester Zeit in den Arbeiten POINCARES deutlich erkennen.

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TL;DR: Man kann nun in der Tat beobachten, dab eine weitgehende theoretische Ausbildung in vieten F~llen eine gewisse Erbl indung gegenfiber praktischen Aufgaben and eine Hintansetzung des sog.
Abstract: lieh auch die Hauptsache an technisch-physikalischem Spezialwissen und KSnnen bei der prakt ischen T~tigkeit erworben wird. Es ents teht je tz t die Frage, warum gerade die Physiker in dem technischen Unterscheidungsverm6gen gegenfiber den Ingenieuren benachteil igt sein sollen. Wenn dies der Fal l ist, kann es nur am Ausbildungsgang liegen. Man kann nun in der Tat beobachten, dab eine weitgehende theoretische Ausbildung in vieten F~llen eine gewisse Erbl indung gegenfiber praktischen Aufgaben und eine Hintansetzung des sog. ,,gesunden Menschenverstandes\" mit sich bringt. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, dab dies daher kommt, daft der j unge Student meist einer fertigen Wissenschaft gegenfibergestellt und Wef t darauf gelegt wird, die Erkenntnisse in m6glichst allgemeiner und daher abs t rakter Form zu entwiekeln, ans ta t t den historischen Weg zu gehen, der in der L6sung der jeweils naheliegendsten yon der Natur gestellten Sonder383




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TL;DR: Diese F/ille, bei denen die Plasmochinkur wegen der sich entwickelnden Cyanose abgebrochen wurde, waren in ihrer Kur soweit, dab sie mit der jeweils erreichten Dosis yon Ihrer Malaria geheilt waren.
Abstract: Weitergabe des Plasmochins sich bedenklichere Zust~inde entwickelt h~tten, k6nnen wit nicht entscheiden. Sie vergingen in wenigen Tagen. ]3el Aufmerksamkeit ist die Cyanose also eine gutartige Mahnung. 13bet ihre wahrscheinliche Ursache und Vermeidung wird Prof. Mi~HLENS N/~heres berichten. Diese F/ille, bei denen die Plasmochinkur wegen der sich entwickelnden Cyanose abgebrochen wurde, waren in ihrer Kur soweit, dab sie mit der jeweils erreichten Dosis yon ihrer Malaria geheilt waren. Ikterus, den wit bei 2 yon 4 ° Plasmochinfiillen sahen, wollen wit nicht sicher zu den Nebenerscheinungen des Plasmochins rechnen, denn wir sehen ihrt nicht selten bei der Impfmalaria der Paralytiker und haben bei ihm die Plasmochinkur reibungslos durchgefiihrt und sein Abklingen in der Plasmochinbehandlung gesehen. Gezeigt habe ich Ihnen die Beeinflussung der Fieberkurve, erw~ihnt das Verschwinden der Plasmodien unter Plasmochin. Im Allgemeinzustand erholen sich die Impfmalariker schnell und gut. Wenn ein Fall sich langsam erholt oder an~imisch bleibt, so besteht der Verdacht, dab er noch eine latente Malaria hat, die im Riickfall fiber kurz oder lang manifest wird. ]3el unseren VetDie Naturwissenschaften

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TL;DR: Von den Forschern, die die Schw~chen dieser The0rie am sch~rfsten and frtihesten erkannt haben, wurde MARTIN HEIDENHAIN, der Tiibinger Anatom, namhaf t gemacht and zur Begriindung auf ein in dieser Zeitschrift tiber seine Arbeiten erscheinendes Referat verwiesen.
Abstract: Als ich vor einiger Zeit (s. diese Zeitschr. I923, Nr. 9) die Wandlungen aufzeigte, die die allgemeine Krankhei ts lehre i n d e n letzten Jahrzehnten durchmacht, mul3te zun~chst die Stellung der Cellulartheorie in der modernen Biologie beleuchtet wetden. Von den Forschern, die die Schw~chen dieser The0rie am sch~rfsten und frtihesten erkannt haben, wurde MARTIN HEIDENHAIN, der Tiibinger Anatom, namhaf t gemacht und zur Begriindung auf ein in dieser Zeitschrift tiber seine Arbeiten erscheinendes Referat verwiesen. AuBere Zuf~lligkeiten verhinderten dies yon einem Fachgenossen HEIDENH&INS in Aussicht genommene Referat . Wenn ich als pathologischer Anatom (auI Bi t ten des allzu frfih verstorbenen BRAys hin) es wage, dies Referat je tz t selbst zu schreiben, so rue ich es vor allem in der l'-'lberzeugung yon der prinzipiellen Bedeutsamkeit der HEIDENHAINsehen Lehre und zum Ausdruck meines Dankes an meinen ersten Le!~rer in der Anatomie. Die Bobachtungen und Gedankeng~nge HEIDENHAINS, die ihn zur Aufstelhmg der Synthesiologie, d. h. einer synthetischen Theorie der Organisation des tierischen KSrpers, geftihrt haben, seien im Anschlug an eine yon ibm selbst in der Klinischen \\¥ochenschrif t 19o.5, Nr. 3 und i i gegebene I)bers icht later in Iolgender ~Veise wiedergegeben: HEIDEN~AIN geht aus yon dem Versuch, die morphologische Verfassung des KSrpers zu ergrtinden. Schon 1899 drfickt er in einem Vortrag klar aus, dab die bisherige cellulare Theorie dazu nicht imstande set. In Verfolg der yon Sc~WAZ~z~ tiberkommenen Lehre ha t te sie die Zelle zum letzten selbstXndigen Baustein des iebenden Organismus gemacht. Sein Ganzes war gleich der Summe der einzelnen Teile. HEIDENtIAIN Ifihlte schon damals, dab ein Ganzes weit mehr ist. LSst man den KSrper in eine Summe selbst~ndiger Einzelindividuen auf, als welche man die Zelle betrachtet , so ist man verpfl ichtet zu sagen, durch welche Vorg~nge sie gerade zu diesen besonderen Formert zusammentreten, um gerade d~ese besonderen Funkt ionen zu erltillen. Er faBte also schon damals die heute jedem gel~ufige Vorstellung, dab ein Aggregat yon Zellen und die Summe ihrer Eigenschaften keine ErM~rung abgibt weder ftir die speziellen Formen, die wir im I£6rper beobachten, noch far die Funktionen, die wir an GewebsverbXnden und Organen beobachten. Diese zeigen zwar Eigenschaften, die auch den einzelnen Zellen zukommen, die sie zusammensetzen, aber sie zeigen auch Bau und Funktionen, die ihnen nur als einem in sich geschlossenen


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TL;DR: In this article, the authors present a set of chemisehe und physikatische studien zum Mineral-, insbesondere zum Eisenstoffwechsel ver6ffentlicht haben.
Abstract: Die im folgenden nS,her zu beschreibenden Resultate unserer Untersuchungen sind eine Fortsetzung jener Arbeiten, welche wir vor einiger Zei t in dieser Zeitschrift (I 3, 7491925) unter dem Titel: ,,Chemisehe und physikatische Studien zum Mineral-, insbesondere zum Eisenstoffwechsel\" ver6ffentlicht haben. Wir haben unter Benfitzung Hand gegeben, den r~umlichen Auibau ganz einfach zusammengesetzter Verbindungen im Zn. sammenhang mit der katalytischen Oberflgchenwirkung seiner Krystallfl~chen systematisch zn studieren. V¢ir haben schon frfiher darauf hingewiesen, dab die Topographie der Krystalloberftgchen funktionell mit der Feinstruktur der


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TL;DR: Das Studium der weiteren Frage, inwieweit durch eine rationelle Ern~hrung alle die Ver~nderungen, die das Altern unseres K6rpers ausmachen, hinansgeschoben werden k6nnen.
Abstract: weil wit ja in jeder na~ctirlichen Nab_rung auch den Gehalt an den Hauptnahrungsstoffen berficksichtigen mtissen und nicht vergessen dfirfen, dab der Bedarf an Vitaminen verschieden ist, je nach dem Anteil, den die einzelnen HauptiiXhrstoffe an der Nahruiig haben. Sie sehen, wie grog die Schwierigkeiten sind, mit denen man zu k~mpfei1 hat, wenn man in diese Fragen einen Einblick gewinnen will. M6glich, dab es kommeiiden Generationen gelingen wird, sie zu klXren und damit die Grundlagen zu sehaffen ffir das Studium der weiteren Frage, inwieweit durch eine rationelle Ern~hrung alle die Ver~nderungen, die das Altern unseres K6rpers ausmachen, hinansgeschoben werden k6nnen. Niemand zweifelt heute mehr daran, dab beim AIterungsprozel3 der Zustand unserer Keimdrtisen sehr 1131


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TL;DR: Eine der bedeutsamsten Errungenschaften auf biologischem Gebiete war die Erkenntnis, dal3 alle Organismen sich aus Zellen aufbauen bzw.
Abstract: Eine der bedeutsamsten Errungenschaften auf biologischem Gebiete war die Erkenntnis, dal3 alle Organismen sich aus Zellen aufbauen bzw. aus einer einzelnen solchen bestehen. Die ersten Ani~tnge hierzu gehen bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurfick, aber erst 1833 wurde yon dem englisehen Botaniker ROB. BROWN der Zellkern entdeckt. DaB diesem Gebilde eine besondere Bedeutung ftir das Zelleben zukommen mtisse, ergab sich aus den Untersuchungen yon SCHLEIDEN (1838) fiber das st~indige Vorkommen des Kerns in jugendlichen Pflanzenzellen. Fiir tierische Objekte wurde seine allgemeine Verbreitung yon SC~WANN (1839) nachgewiesen. Wenn die beiden Begriinder der Zellentheorie auch die Notwendigkeit des Kerns ffir die Zelle, insbesondere ifir ihr Entstehen, erkannten, so hielten sie doch die Zellmembran fiir den wesentlichsten Teil derselben. Sie nahmen an, dab diese durch ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften den Stoffwechsel der Zelle regeln solle; eine Ansicht, die durch die modernen Untersuchungsmethoden wieder mehr an Berechtigung gewonnen hat. Erst in den 7oer und 8oer Jahren wurde die zentrale Stellung des Kerns im Zellgeschehen wenigstens zun~ichst ftir die Teilung und Befruchtung volI erkannt. Dies fiihrte zu der Erweiterung des VIRCHOWsChen Satzes ,,Omnis cellula e cellula\" durch FLEMMING (1882) in ,,Omnis nucleus e nucleo\". Die Rolle des Kerns im Zellstoffwechsel ist erst in neuester Zeit sichergestellt, im einzelnen allerdings wie schon bier nicht verschwiegen werden soll bestri t ten worden. Der Frage, inwieweit der Kern fiir die i3bertragung der Erbfaktoren allein in Betracht kommt, oder ob auch das Zellplasma mitbeteiligt ist, soll bier nicht nachgegangen werden. Wit wollen allein untersuchen, welche Momente ffir seine T~tigkeit im Zellstoffwechsel sprechen und welche Schlfisse daraus auf diese Funktion gezogen werden k6nnen. Das Vorkommen yon zweierlei Kernen bei Infusorien, yon denen der eine, der sog. Mikronucleus, zuerst bei der Zellteilung bzw. allein bei der Konjugation oder Kopulation zweier Individuen in Funktion tritt , spricht ffir eine Bedeutung des sog. Makronucteus fiir die vegetat iven Leistungende r Zelle auch da, wo er nicht yon dem genera t iven Kern gesondert ist, also bei den fibrigen Pflanzen und Tieren. Wenn wit von besonderen Faktoren, wie z. B. 1) Erweiterte Fassung eines als Antritisvortesung gehaltenen Vortrags, 20. Juli 1926. den Nahrungsvakuolen verdauender Zellen, den contractilen Vakuolen der Protozoen oder stark differenzierten Zellen, wie ~ilteren Pflanzenoder Muskelzellen, absehen, so l~iBt die Betrachtung lebender Zellen h~iufig den Kern als ein starker lichtbrechendes Bl~schen erkennen; als ein solches hatten ihn die ~ilteren Autoren auch angesprochen, wie noch der Ausdruck ,,Keimbliisehen\" der Anatomen bezeugt. AIs solches dokumentiert er sich eben bei schw~icherer Vergr6Berung als einzige, scharf umschriebene Differenzierung der Zelle. Diese Absonderung vom Cytoplasma durch eine Membran, das verschiedene optische Verhalten seines Inhaltes gegentiber diesem lassen darauf schliel3en, dab ihm eine Sonderrolle bzw. wenigstens andersgeartete Beschaffenheit seiner Substanz zukommt. Das wird noch deutlicher, wenn man finder, dab in Zellen mit auch ~iugerlich sich kund tuender intensiver Stoffwechselt~tigkeit, wie z. B. Drfisenzellen, die Form des Kerns yon der normalen runden bis ovalen ~tugerst abweicht, indem seine Gestalt hirschgeweih~hnlich oder netzartig wird. (Fig. I.) Darauf werden wit noch zurfickkommen, wenn wir yon bestimmten Zellfunktionen zu sprechen haben. Eine weitere auffallende Tatsache tu t sich bei etwas eingehenderem Studium der verschiedenen Zellar%en kund, n~mlich die, dab die GrSBe des Kerns im allgemeinen zu der Zellgr613e in einer gewissen Beziehung steht, l?;s sei zun~ichst an die rosenkranzf6rmigen Kerne bei den Infusorien Stentor und Spirostornum gegenfiber denen yon Colpidium oder Paramaecium z .B. eriI~nert. GrSl3ere und zugleich breite oder gar kugelige Formen sind h~iufig vielkernig, wodurch die Masse wie auch die Oberfl~che der Kernsubstanzen ansteigt, z .B. Pelomyxa , Aetinosphaerium, Radiolarien, Opalina. (Fig. 2.) DaB diese Beziehung eine fester begrfindete ist, konnte ext~erimentell gezeigt werden und ftihrte zu dem Begriff der I£ernplasmarelation. Kfinstliche Verkleinerung der Protoplasmamasse zieht bei Amoeba, proteus eine Volumenabnahme des Kerns nach sich, die erst ausgeglichen wird, wenn die Zelle den Verhs t vollst~indig ersetzt hat. Umgekehrt kommt es zu einer VergrSl3erung des normalen Zellvolumens, wenn die Kernmasse vermehrt wird. Das lieB sich einwandfrei feststellen bei der kfinstlichen Erzeugung yon Pflanzen mit vermehrter Chromosomenzahl, z. B. bei Moosen und Nachtschattengew~ichsen. Auch die in der freien Natur gelundenen Riesenformen yon Oenothera zeichnen sich durch h6here Chromosomenzahl, dadnrch bedingt grSBere Kerne und Zellen, aus. Sc~fliet3Iich sei



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TL;DR: In this article, it is gesagt werden, das sich die einfachere Gitterbauvorstellung der Phosphore ebenso gut dem grosen Erscheinungsgebiet anpassen last wie die kompliziertere ursprungliche Zentrenbau-vorstellingung, und das Sie daruber hinaus auch zur Deutung von experimentellen Feststellings herangezogen werde k
Abstract: Zusammenfassend kann also gesagt werden, das sich die einfachere Gitterbauvorstellung der Phosphore ebenso gut dem grosen Erscheinungsgebiet anpassen last wie die kompliziertere ursprungliche Zentrenbauvorstellung, und das sie daruber hinaus auch zur Deutung von experimentellen Feststellungen herangezogen werden kann, die nach der alteren Zentrenbauvorstellung bisher keine Erklarungen fanden. Bei Annahme der Gitterbauvorstellung lassen sich alle Luminescenzerscheinungen auf dieselbe Ursache zuruckfuhren, auf nicht abgesattigte oder gelockerte Valenzen, sei es nun imFall der organischen Luminophore oder derLenardschen Phosphore oder der durch Bestrahlung luminescenzfahig gemachten reinen Krystalle.



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TL;DR: Das letzte Vierteljahrhundert hat erreicht, das diese Randoasen deutlich zusammenzuwachsen beginnen and einen Gurtel frischer Kultur um das enger werdende Zentrum der Wuste versprechen.
Abstract: Fur die Naturforschung ist das letzte Vierteljahrhundert trotz Volkerkrieg und menschlicher Not eine grose Zeit gewesen. Im vergangenen 19. Jahrhundert waren die einzelnen naturwissenschaftlichen Fachgebiete wie getrennte Oasen, die in die Wuste unserer Unwissenheit ein Stuck vorgeschoben waren. Das letzte Vierteljahrhundert hat erreicht, das diese Randoasen deutlich zusammenzuwachsen beginnen und einen Gurtel frischer Kultur um das enger werdende Zentrum der Wuste versprechen. Von den einzelnen alten grunen Flecken aus aber sind zugleich kraftvolle Vorstose nach der unbekannten Wustenmitte zu erfolgt und die weitreichendsten und kraftvollsten davon sind auf dem physikalischen und dem benachbarten chemischen Gebiete gemacht worden.