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Showing papers in "Zeitschrift Fur Soziologie in 1990"


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, the authors examine three methodological questions that are generally applicable to all qualitative methods: how should the usual scientific canons be reinterpreted for qualitative research? How should researchers report the procedures and canons used in their research? What evaluative criteria should be used in judging the research products?
Abstract: Using grounded theory as an example, this paper examines three methodological questions that are generally applicable to all qualitative methods. How should the usual scientific canons be reinterpreted for qualitative research? How should researchers report the procedures and canons used in their research? What evaluative criteria should be used in judging the research products? We propose that the criteria should be adapted to fit the procedures of the method. We demonstrate how this can be done for grounded theory and suggest criteria for evaluating studies following this approach. We argue that other qualitative researchers might be similarly specific about their procedures and evaluative criteria.

9,564 citations


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this article, a theoretischen Fassung wird dann erklärbar, warum Institutionen gegenüber Änderungen in der „Umwelt“ oft sehr resistent sind: weil the Akteure mit ihrer „bounded rationality“ rational umzugehen verstehen.
Abstract: Zusammenfassung „Rational-Choice“-Erklärungen sozialer Prozesse sind (in den Sozialwissenschaften) häufig mit dem Hinweis kritisiert worden, sie setzten einen perfekt informierten und „kalkulierenden“ Akteur voraus. „Traditionales Handeln“ und Phänomene der „Definition der Situation“ seien daher mit diesem Ansatz prinzipiell nicht zu erfassen. Der Beitrag zeigt, daß die Orientierung des Handelns an Routinen („habits“) bzw. die Situationelle Dominanz bestimmter Ziele und „Codes“ („frames“) als Spezialfälle der Theorie der rationalen Wahl konzipierbar sind. In dieser theoretischen Fassung wird dann auch erklärbar, warum Institutionen gegenüber Änderungen in der „Umwelt“ oft sehr resistent sind: weil die Akteure mit ihrer „bounded rationality“ rational umzugehen verstehen. Die theoretische Rekonstruktion wird am Beispiel des Befragtenverhaltens im Interview empirisch erläutert und untermauert.

152 citations


Journal Article
TL;DR: In this article, the authors unternimmt den Versuch, den geschaftlichen Umschwung in der DDR with Hilfe differenzierungstheoretischer, organisationssoziologischer, and risikotheoretischer Unterscheidungen zu erklaren.
Abstract: Die Studie unternimmt den Versuch, den gesellschaftlichen Umschwung in der DDR mit Hilfe differenzierungstheoretischer, organisationssoziologischer und risikotheoretischer Unterscheidungen zu erklaren. Die Ursachen fur den gesellschaftlichen Umbruch in der DDR werden nicht im revolutionaren Handeln des Volkes gesehen, sondern in einem komplexen Zusammenwirken systeminterner und systemexterner Faktoren, das im Sommer 1989 zu Offnung der ungarisch-osterreichischen Grenze fuhrte. Durch diese Grenzoffnung anderten sich die systeminternen Machtverhaltnisse in der DDR grundlegend, und es kam zu einer explosionsartigen Austragung der durch die Geschlossenheit der Grenzen aufgestauten und systemintern unlosbar gewordenen Probleme und Spannungen. Handelte es sich bei der DDR vor der Offnung der Grenzen um eine gesellschaftliche Differenzierungen unterdruckende Organisationsgesellschaft, so brachte die plotzlich gegebene Moglichkeit des Austritts aus der Organisationsgesellschaft und die damit gleichzeitig gegebene Moglichkeit des internen Widerspruchs die Statik des geschlossenen Systems zum Einsturz.

97 citations


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Hans Geser1
TL;DR: In this paper, the fundamentalen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen individuellen und organisierten Akteuren klarzuwerden und die Abstraktionslage interaktionstheoretischer Konzepte derart anzuheben, das sie auch auf Beziehungen zwich Organisationen (bzw.
Abstract: Obwohl Unternehmungen, Verbande, Behorden und andere formale Organisationen sowohl in der offentlichen Meinung wie auch innerhalb des Rechts und der Sozialwissenschaften bereitwillig als 'Akteure' Anerkennung finden, wurden innerhalb der soziologischen Handlungs- und Interaktionstheorie daraus bisher keine hinreichenden Folgerungen gezogen. Es ist erforderlich, sich uber die fundamentalen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen individuellen und organisierten Akteuren klarzuwerden und die Abstraktionslage interaktionstheoretischer Konzepte derart anzuheben, das sie auch auf Beziehungen zwischen Organisationen (bzw. zwischen Organisation und Individuum) Verwendung finden. Als hilfreich erweist sich dabei die Vorstellung, das Organisationen durch Handlungen (anstatt physiologische und psychische Prozesse) konstituiert sind, deshalb im Vergleich zu Individuen beispielsweise eine hohere Binnentransparenz und Zielspezifitat aufweisen, besser in der Lage sind, 'selbstverantwortlich' zu agieren, simultan an verschiedensten Interaktionssystemen zu partizipieren sowie auf die Mitgestaltung der von ihnen befolgten Normen Einflus zu nehmen.

68 citations


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, the authors unternimmt den Versuch, den gesellschaftlichen Umschwung in der DDR with Hilfe differenzierungstheoretischer, organisationssoziologischer, and risikotheoretischer Unterscheidungen zu erklären.
Abstract: Zusammenfassung Die Studie unternimmt den Versuch, den gesellschaftlichen Umschwung in der DDR mit Hilfe differenzierungstheoretischer, organisationssoziologischer und risikotheoretischer Unterscheidungen zu erklären. Die Ursachen für den gesellschaftlichen Umbruch in der DDR werden nicht im revolutionären Handeln des Volkes gesehen, sondern in einem komplexen Zusammenwirken systeminterner und systemexterner Faktoren, das im Sommer 1989 zur Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze führte. Durch diese Grenzöffnung änderten sich die systeminternen Machtverhältnisse in der DDR grundlegend, und es kam zu einer explosionsartigen Austragung der durch die Geschlossenheit der Grenzen aufgestauten und systemintern unlösbar gewordenen Probleme und Spannungen. Handelte es sich bei der DDR vor der Öffnung der Grenzen um eine gesellschaftliche Differenzierungen unterdrückende Organisationsgesellschaft, so brachte die plötzlich gegebene Möglichkeit des Austritts aus der Organisationsgesellschaft und die damit gleichzeitig gegebene Möglichkeit des internen Widerspruchs die Statik des geschlossenen Systems zum Einsturz.

64 citations


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, angebracht, die klassischen Denkschemen im Management wie in der Managementkritik neu zu uberdenken, der Kritik reflektiert die neue Haltung im Management als eine moderne version der alten Ausbeutungsstrategie.
Abstract: Die Vorstellungen und Strategien zur Organisationsgestaltung im Management sind in den letzten Jahren in Bewegung geraten, wahrend eine industriesoziologische Kritik ganz ruhig, fast selbstgefallig auf alten Interpretationsmustern auszuharren scheint. Die Kritik reflektiert die neue Haltung im Management als eine moderne Version der alten Ausbeutungsstrategie. Mit einem solchen Pauschalurteil wird ubersehen, das sich unter dem Titel 'Organisationskultur' auch eine konstruktivistische Fraktion im Management zu formieren beginnt, die sich deutlich von der klassischen, instrumentalistischen Managementtradition absetzt. Die industriesoziologische Kritik nimmt diese Entwicklung nicht ernst genug und verspielt damit nicht nur Lernchancen fur sich, sondern auch Veranderungsmoglichkeiten in der Arbeitswelt. Vor dem Hintergrund, das die moderne Industriegesellschaft sich zunehmend durch den mit der Produktivitat steigenden Anfall von Abfall bedroht sieht, scheint es angebracht, die klassischen Denkschemen im Management wie in der Managementkritik neu zu uberdenken. Vor allem ist angesichts eines drohenden 'Abfallinfarkts'das einseitige Bild der 'produktiven Arbeit' zu revidieren und herauszustellen, das alle Arbeit notwendig und unvermeidlich Abfall hervorbringt. Ziel dieses Aufsatzes ist es, dem Management wie seinen Kritikern durch eine Abfallperspektive vor Augen zu fuhren, das es fur das Abfallproblem eine 'saubere Losung', die hier wie da suggeriert wird, nicht gibt.

32 citations


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, aufsatz argumentiert fur ein ganzheitliches Menschenbild in der Soziologie and skizziert Ansatze fur eine Makro-and Mikrosoziology der Gefuhle.
Abstract: Zwischenmenschliche Prozesse bilden eine wichtige Ursache fur Stres insbesondere im Bereich personenbezogener Dienstleistungsarbeit. Bei Anbietern dieser Leistungen in Krankenhausern, Schulen oder in der Sozialarbeit besteht das Risiko emotionaler Uberforderung bedingt durch die Notwendigkeit, permanent auf Kosten eigener auf Gefuhle anderer eingehen zu mussen. Interaktionsstres kann, insbesondere bei seiner Chronifizierung, das seelische und korperliche Wohlbefinden erheblich beeintrachtigen mit entsprechenden negativen Folgen fur Leistungsfahigkeit, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit. Der Aufsatz argumentiert fur ein ganzheitliches Menschenbild in der Soziologie und skizziert Ansatze fur eine Makro- und Mikrosoziologie der Gefuhle. Er legt nahe, das zukunftig in der Stresforschung und bei der Beschaftigung mit den sozialen Bedingungen und Folgen positiver und negativer Gefuhle Soziologen und Psychologen starker zusammenarbeiten sollten.

30 citations


Journal ArticleDOI
Abstract: In der vorliegenden empirischen Studie wird der Einflus schulischer Bildung, der Geburtskohortenzugehorigkeit und weiterer sozialdemographischer Merkmale auf das Alter bei Erstheirat untersucht. Die empirische Analyse basiert auf den Daten von ca. 6000 Haushalten der 'Allgemeinen Bevolkerungsumfrage' unter Verwendung multivariater Ubergangsratenmodelle. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Frage nach geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Verzogerungswirkung der Bildung auf den Zeitpunkt der Eheschliesung. Es zeigt sich, das die Bildung von Frauen in starkerem Mase zur Verschiebung der Erstheirat beitragt als die Bildung der Manner. Mit Hilfe des zugrunde gelegten log-logistischen Ubergangsratenmodells werden abschliesend die Auswirkungen der Bildungsexpansion auf den Anstieg des Heiratsalters abgeschatzt.

23 citations


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, ehepaare mit kindern (Ehepaares mit Kindern) vor der Trennung eine wesentlich hohere Problembelastung aufweisen als gering institutionalisierte nicht-eheliche Beziehungsformen.
Abstract: Im vorliegenden Beitrag wird uber die Ergebnisse einer Studie berichtet, in der 130 geschiedene oder getrennt lebende Personen nach den Ursachen ihrer Scheidung bzw Trennung und nach ihren wichtigsten Beziehungsproblemen gefragt worden sind Dabei wurden sowohl eheliche als auch nicht-eheliche Partnerschaften in die Untersuchung einbezogen und Trennungsverhalten und Trennungsgrunde vergleichend analysiert Es wurde deutlich, das hoch institutionalisierte Beziehungsformen (Ehepaare mit Kindern) vor der Trennung eine wesentlich hohere Problembelastung aufweisen als gering institutionalisierte nicht-eheliche Beziehungsformen Damit zusammenhangend unterscheiden sich die genannten Trennungsgrunde: So nennen Ehepartner mit Kindern finanzielle Probleme und tiefreichende Zerwurfnisse mit dem Ex-Partner weit haufiger, wogegen sich kinderlose Ehepartner haufiger allmahlich auseinanderleben, ohne das sich ausgepragte Konflikte zwischen ihnen entwickeln Langeweile, Routinisierung und emotionale Verarmung der Partnerschaft werden dann als Trennungsursachen genannt

20 citations


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, a vorliegende Beitrag zeigt einige Strukturelemente des neuen Paradigmas ('Weimarer historische Soziologie') auf, gibt einen Uberblick uber seine weitere Geschichte and fragt nach den Perspektiven fur die gegenwartige deutsche Soziologyie.
Abstract: Die deutschen Sozialwissenschaften des spaten 19. Jahrhunderts waren gepragt durch heftige Methodenkampfe zwischen den vorherrschenden historischen Schulen einerseits und den aufstrebenden nomothetischen Stromungen des Positivismus, der theoretischen Nationalokonomie und des Marxismus andererseits. Um 1900 wurden in der jungeren Generation der historischen Schule der Nationalokonomie (Werner Sombart, Max Weber, Alfred Weber, Franz Oppenheimer) die Grundlinien eines neuen Paradigmas sichtbar, das auf die Synthese von nomothetischen und historistischen Elementen, von Theorie und Geschichte abzielte. Der vorliegende Beitrag zeigt einige Strukturelemente des neuen Paradigmas ('Weimarer historische Soziologie') auf, gibt einen Uberblick uber seine weitere Geschichte und fragt nach den Perspektiven fur die gegenwartige deutsche Soziologie.

19 citations


Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, the European Values Survey (EVSV Survey) was published, in which the authors show that the meisten Institutionen gegenuber generell ein geringeres Vertrauen ausern als Gleichaltrige with nur Elementarschulbildung, and bringen sie denjenigen Institutionen, die als Wachter liberaler Demokratie aufgefast werden konnen.
Abstract: Niedriges Vertrauen in etablierte Institutionen last sich - auch - als rationale Skepsis auffassen, in der sich illusionslose Befurchtungen uber einen Amtsmisbrauch mit dem wertgepragten Glauben an Grund- und Freiheitsrechte und an den Rechtsstaat verbinden. Aus dieser Annahme werden einige Folgerungen abgeleitet und in einer (naturgemas begrenzten) Sekundaranalyse des 'European Values Survey' von 1981 uberpruft. Es zeigt sich, das hoher Gebildete den meisten Institutionen gegenuber generell ein geringeres Vertrauen ausern als Gleichaltrige mit nur Elementarschulbildung. Aber selbst dann, wenn Gebildete sich als 'links' einstufen und jugendlich (und darum besonders institutionenkritisch) sind, bringen sie denjenigen Institutionen, die als Wachter liberaler Demokratie aufgefast werden konnen - namlich Parlament, Presse und Justiz - ein hoheres Vertrauen entgegen als ihre Altersgenossen ohne hohere Bildung. Bemerkenswert ist die (mit wenigen marginalen Ausnahmen) landerubergreifende Gleichformigkeit dieser Haltung, in der sich Grundmuster modernen Demokratieverstandnisses ausdrucken durfte.

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TL;DR: In this paper, sportler stellt Doping ein Gefangenen-Dilemma dar: Ohne Doping sind in vielen sportarten nach Meinung der meisten Fachleute die Siegeschancen gleich Null, mit Doping mussen die Athleten mit Gesundheitsschaden rechnen.
Abstract: Fur viele Spitzen-Athleten stellt Doping ein Gefangenen-Dilemma dar: Ohne Doping sind in vielen Sportarten nach Meinung der meisten Fachleute die Siegeschancen gleich Null, mit Doping mussen die Athleten mit Gesundheitsschaden rechnen. Aufgrund von asymmetrischer Information kann aber selbst im Rahmen von Super-Spielen kooperatives Verhalten nicht spontan entstehen. Wegen der Informationsschwierigkeiten lost das gegenwartige Kontrollsystem das Doping-Dilemma nur in einem Teilbereich, verscharft es aber zugleich in einem anderen Teilbereich. Entweder sind die Sportler und die Verbande bereit, einem Mas an Transparenz und Kontrollen zuzustimmen, das uber den gegenwartigen Stand weit hinausgeht und auf den ersten Blick vielen unzumutbar erscheint, oder der Hochleistungssport wird in seiner gegenwartigen Form verschwinden.

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Rolf Becker1
TL;DR: In this paper, the Wirkung und Bedeutung of Arbeitsmarktsegmentation in der Privatwirtschaft and im offentliche Dienst aus der Perspektive von Berufsverlaufen untersucht.
Abstract: Im vorliegenden Beitrag wird die Wirkung und Bedeutung von Arbeitsmarktsegmentation in der Privatwirtschaft und im offentlichen Dienst aus der Perspektive von Berufsverlaufen untersucht. In theoretischer Hinsicht werden Defizite der Segmentationstheorien aufgezeigt. Hierbei wird die These, das der offentliche Dienst ein Prototyp des betriebsspezifischen Arbeitsmarktes sei, in Frage gestellt. Sowohl theoretisch als auch empirisch wurde jedoch aufgezeigt, das der offentliche Dienst wie die Privatwirtschaft ein segmentierter Beschaftigungsbereich ist. Im Langsschnitt konnte empirisch festgestellt werden, das der offentliche Dienst solche Teilmarkte aufweist, die in regiderer Weise voneinander abgeschottet sind als die Arbeitsmarktsegmente des privatwirtschaftlichen Sektors. Die Arbeitsmarktchancen von Beschaftigten in beiden Sektoren werden durch die Segmentation strukturiert. Daraus resultiert die Schlusfolgerung, das es fur die Arbeitsmarkttheorien Sinn macht, in differenzierter Weise zwischen dem offentlichen Dienst und der Privatwirtschaft zu unterscheiden. Daruber hinaus konnten allerdings nicht in eindeutiger Weise die Thesen der Ansatze der internen Markte bestatigt werden, das gerade innerhalb des offentlichen Dienstes die Arbeitskrafteallokation hauptsachlich uber institutionelle Regeln und Verfahren verlauft. Vielmehr besteht eine Wechselwirkung zwischen den individuellen Ressourcen und den Regelungen des offentlichen Dienstes, die die von den Segmentationsansatzen konstatierten Mechanismen uberlagern. Vor allem die Bedingungen des Berufseintrittes in den offentlichen Dienst determinieren die Arbeitsmarktchancen von Staatsbeschaftigten im spateren Berufsverlauf.

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TL;DR: In this paper, the authors analyse the problem der Grenzziehung der gesellschaftlichen Teilsysteme in the Luhmannschen Theorie.
Abstract: Das Problem der Grenzziehung der gesellschaftlichen Teilsysteme in der Luhmannschen Theorie wird analysiert. Es wird gezeigt, das die Grenzen dieser Teilsysteme wie in den fruhen Schriften von Luhmann auf die professionelle Komponente eingeengt werden sollten. In der Studie wird diese Moglichkeit weitergedacht und es wird behauptet, das sich der Einbau der Kategorie des 'Alltagslebens' in die Luhmannsche Theorie neben professionellen Institutionensystemen und die Zweiteilung der Systemebene der Gesellschaft auf diese Weise als unvermeidbar erweisen.

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TL;DR: In this paper, the authors untersuch den weiteren Erwerbsverlauf einer Zugangsstichprobe von Arbeitslosen and versucht zu zeigen, das dieser zu einem erheblichen Ausmas im Licht des bisherigen Erwerbens verstanden kann.
Abstract: Trotz neuerer Entwicklungen auf der konzeptuellen und methodischen Ebene, welche die dynamische Seite von Arbeitslosigkeit betonen, ist die Soziologie der Arbeitslosigkeit meist auf eine statische Betrachtungsweise gegrundet. Dies ist hauptsachlich eine Folge des Gebrauchs von Daten amtlicher Statistiken, welche sich auf den Umfang und die Struktur des Arbeitslosenbestands beziehen. Arbeitslosigkeit tritt jedoch wesentlich haufiger im Erwerbsverlauf auf, als die amtlichen Daten vermuten lassen. Die Arbeit untersucht den weiteren Erwerbsverlauf einer Zugangsstichprobe von Arbeitslosen und versucht zu zeigen, das dieser zu einem erheblichen Ausmas im Licht des bisherigen Erwerbsverlaufs verstanden werden kann. Dies gilt besonders fur Frauen, die im Anschlus an die Arbeitslosigkeit haufig aus dem Arbeitsmarkt austreten, wenn sie zwischen 25 und 40 Jahre alt sind bzw. dann, wenn sie kleine Kinder haben. Bei Mannern zeigen sich dagegen kaum Effekte des Alters oder kleiner Kinder in der Familie. Auserdem ergibt sich, das ein stabiler bisheriger Erwerbsverlauf auch eine langere Dauer der Arbeitslosigkeit bewirkt, wahrend Arbeitslose, die im bisherigen Erwerbsverlauf haufiger Beschaftigungsverhaltnisse gewechselt haben, die Arbeitslosigkeit auch schneller verlassen, freilich auch schneller erneut arbeitslos werden.

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TL;DR: In this paper, ein Klarungsversuch entwickelt, der Postmoderne als ein empirisch zu fundierendes Konzept der Analyse and Kritik von Tendenzen der herrschaftsformigen Subsumtion partikularer Lebensformen fast.
Abstract: Der Terminus Postmoderne verweist auf einen interdisziplinaren Diskussionszusammenhang, dessen Bedeutung fur die soziologische Theoriebildung zunachst in der Infragestellung der disziplinaren Identitat der Soziologie als rationale Reflexionsinstanz der modernen Gesellschaft besteht. Davon zu unterscheiden ist die Notwendigkeit, die kategorialen Grundlagen empirischer soziologischer Forschung fur die Analyse sozialstruktureller und kultureller Entwicklungstendenzen zu sensibilisieren. Der Beitrag versucht aufzuzeigen, das fur eine produktive Fortfuhrung der sozialwissenschaftlichen Postmoderne-Debatte in bezug auf beide Dimensionen eine Klarung des kategorialen Status von Postmoderne erforderlich ist, dessen Bestimmungen in der derzeitigen Diskussion zwischen deskriptiven und normativ-kritischen Fassungen oszillieren. Diesbezuglich wird ein Klarungsversuch entwickelt, der Postmoderne als ein empirisch zu fundierendes Konzept der Analyse und Kritik von Tendenzen der herrschaftsformigen Subsumtion partikularer Lebensformen fast.'

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TL;DR: In this article, the authors untersuchten in 1970 3,240 Gymnasiasten des 10. Schuljahres erstmalig unterlängsschnittt wurden, von denen 1984 über 61% als 30-jährige übers 30jähr als privaten und beruflichen Lebenslauf wiederbefragt werden konnten.
Abstract: Zusammenfassung Die Rentabilität von Studium und Zusatzqualifikationen und das Zusammenspiel von Bildungsinvestitionen und privaten Bindungen bei Berufseintritt und Berufswahl wird in einer Längsschnittstudie untersucht, in der 1970 3240 Gymnasiasten des 10. Schuljahres erstmalig untersucht wurden, von denen 1984 über 61% als 30jährige über ihren zwischenzeitlichen privaten und beruflichen Lebenslauf wiederbefragt werden konnten. Zielvariablen sind Berufseintritt und Berufsstatus nach Abschluß oder Abbruch des ersten Studiums, wobei der Berufsstatus durch Prestigewerte erfaßt wird. Für beide Zielvariablen sind Erfolg und Dauer der Bildungsinvestitionen und der Grad der privaten Bindungen sowie berufliche Erfahrungen Prädiktoren; hinzu kommen spezifische Prädiktoren für den Berufseintritt: Übergangsvorbereitungen, und für den Berufsstatus: Startchancen. Entgegen der Erwartung hat nicht nur der Studienerfolg, sondern auch die Fachstudiendauer einen positiven Effekt auf Berufseintritt und Berufsstatus. Entgegen der Erwartung auch haben Zusatzqualifikationen insgesamt einen eher negativen Einfluß auf den Berufsstatus. Verzögerungen des normalen Ausbildungsweges haben also einen positiven, der Wechsel zwischen Ausbildungswegen aber einen negativen Effekt auf den späteren Beruf. Die privaten Bindungen differenzieren jedoch wie erwartet bei Berufseintritt und Berufsstatus zwischen Männern und Frauen: Eine Familie mit Kind hat bei Frauen einen negativen, bei Männern einen positiven Einfluß auf Berufseintritt und Berufsstatus.


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TL;DR: In this article, weisen insgesamt auf die Notwendigkeit einer nach bestimmten Typen bzw. von Arbeitslosen identifizierbar sind, die sich durch unterschiedliche Verlaufsformen kennzeichnen lassen.
Abstract: Ausgehend von einer allgemeinen Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik werden mittels der Daten des 'Sozio-okonomischen Panel' Verlaufsformen und Typen von Arbeitslosigkeit betrachtet. Arbeitslosigkeit wird nicht nur als Einschnitt individueller Lebensverlaufe verstanden, sondern primar in der Konstellation eines Haushalts mit seinen einzelnen Mitgliedern. Im Rahmen dieser Kontextanalyse zeigt sich, das haushaltsspezifische Typen von Arbeitslosigkeit bzw. von Arbeitslosen identifizierbar sind, die sich durch unterschiedliche Verlaufsformen kennzeichnen lassen. Auch die Folgen der Arbeitslosigkeit (Einkommenseinbusen, Zufriedenheitsdefizite) gestalten sich nicht einheitlich, sondern sind konkret darauf zu beziehen, welche Personen innerhalb eines Haushalts arbeitslos werden und welche Kompensationsmoglichkeiten sich der Haushaltsgemeinschaft bieten. Die Resultate weisen insgesamt auf die Notwendigkeit einer nach bestimmten Typen bzw. Verlaufsformen unterschiedenen Betrachtung des Arbeitslosenproblems hin und bestatigen die Vorteilhaftigkeit eines haushaltsbezogenen Untersuchungskonzepts.

Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, ausmas der Meinungslosigkeit wird in den meisten Umfragen aufgrund der gewahlten Erhebungsstrategie unterschatzt.
Abstract: Zusammenfassung: Das Ausmas der Meinungslosigkeit wird in den meisten Umfragen aufgrund der gewahlten Erhebungsstrategie unterschatzt Welche Folgen daraus fur das geauserte Antwortmuster erwachsen, wird auf der Grundlage verschiedener reprasentativer Umfragen untersucht Dabei zeigt sich, das bei entsprechendem Druck zur Meinungsauserung in den meisten Fallen die vorherrschenden Meinungsverhaltnisse reproduziert werden, in einigen Fallen jedoch davon abgewichen wird Vermutet wird, das sich Personen ohne auskristallisierte Meinung jeweils an den sichtbaren Einstellungen von positiv bewerteten Instanzen oder Gruppen orientieren Je nach Sichtbarkeit wird mal eher der einen oder der anderen Instanz gefolgt

Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, a moralistische Ansatz Durkheims is kritisiert and durch einen auf Saussure zuruckgehenden sprachtheoretischen ersetzt, dessen gesellschaftstheoretische Eignung wird abschliesend anhand eines Vergleichs with dem Ansatz von Habermas erortert.
Abstract: Im folgenden werden auf der Folie der Soziologie Durkheims Hinweise fur eine Losung des Problems sozialer Ordnung gegeben, die nicht auf uberkommene metaphysische Entitaten abstellen. Zu diesem Zwecke wird der moralistische Ansatz Durkheims kritisiert und durch einen auf Saussure zuruckgehenden sprachtheoretischen ersetzt. Dessen gesellschaftstheoretische Eignung wird abschliesend anhand eines Vergleichs mit dem Ansatz von Habermas erortert.

Journal Article
TL;DR: In this article, a survey of 66 studentinnen und studenten with Kleinkindern with Methoden der Zeitbudgetforschung zu Tagesablauf und Zeitverwendung was conducted.
Abstract: Gerade bei jungen Frauen und Mannern mit hohem Bildungsniveau haben sich in den letzten Jahren die Einstellungen zur familialen Arbeitsteilung stark gewandelt. Mittlerweile wird eine partnerschaftlich-egalitare Verteilung der Pflichten im Haushalt mehrheitlich begrust. Um festzustellen, ob veranderte Einstellungen auch verhaltenswirksam geworden sind, wurden 66 Studentinnen und Studenten mit Kleinkindern mit Methoden der Zeitbudgetforschung zu Tagesablauf und Zeitverwendung befragt. Bei insgesamt im Vergleich zur Erwerbsbevolkerung hoher Gesamtbelastung waren auch hier Hausarbeit und Kinderbetreuung ungleich, und zwar zu Lasten der Frauen, verteilt. Studentinnen konnen daher wesentlich weniger Zeit in ihr Studium investieren als Studenten. Immerhin hatte eine relativ grose Minderheit partnerschaftliche Formen der Arbeitsteilung verwirklicht.

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TL;DR: In this paper, a Variante of Befragung, Passantenbefragings, is introduced, in which Vor-and Nachteile der Methode erortert, sodann die Probleme der Stichprobe.
Abstract: Die Autoren stellen eine Variante der Befragung, die Passantenbefragung, dar. Es werden die Vor- und Nachteile der Methode erortert, sodann die Probleme der Stichprobe. Es last sich nachweisen, das die Stichprobe der Passanten signifikant von der soziodemographischen Struktur der Gesamtbevolkerung einer Stadt abweicht. Ausfuhrlich werden die Ausfalle durch Verweigerungen untersucht. Die Verweigerungen werden durch nutzentheoretische Hypothesen erklart. Auf der Grundlage dieser Hypothesen werden die Befragungssituation untersucht und praktische Hinweise gegeben, wie sich die Bereitschaft der Passanten, ein Interview zu geben, erhohen last.

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TL;DR: In this article, a systematische Untersuchung der subjektiven SI is durchgefuhrt und SI in Abhangigkeit von sozialem Wandel and geschlechtsspezifischen Einflussen analysiert, wobei eine Differenzierung in 'positive' and 'negative' SI erfogt.
Abstract: Ziel der Studie ist es, einen neuen Ansatz zur klassischen Statusinkonsistenz-Theorie (SI) zu liefern, um die bisher widerspruchlichen Ergebnisse zum Wahlverhalten erklaren zu konnen. Hierzu wird eine Sekundaranalyse der ALLBUS-Datensatze 1980 und 1986 vorgenommen. Dabei wird eine systematische Untersuchung der subjektiven SI durchgefuhrt und SI in Abhangigkeit von sozialem Wandel und geschlechtsspezifischen Einflussen analysiert, wobei eine Differenzierung in 'positive' und 'negative' SI erfogt. Frauen uberwiegen trotz gleichwertiger Bildung in der 'negativen' Inkonsistenzgruppe deutlich. Es zeigt sich, das SI nicht pauschal liberal/progressives Wahlverhalten hervorruft, sondern das die Konstellation von Bildung und entsprechendem Einkommen entweder die Wahl progressiver oder konservativer Parteien bewirkt.

Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, a vorliegende beitrag analysiert einige Auswirkungen des Wertwandels auf den Familienbildungsprozes, e.g., postmaterialistische Wertorientierungen in erster Linie with dem allseits beobachteten Aufschub der Familiengrundung in Beziehung.
Abstract: Der vorliegende Beitrag analysiert einige Auswirkungen des Wertwandels auf den Familienbildungsprozes. Generative Entscheidungen sind von derart einschneidender Bedeutung fur die allgemeine Lebensfuhrung und den Lebensstil, das auch von der Orientierung an globalen Werten, die fur die Lebensfuhrung bedeutsam sind, ein Einflus auf das generative Verhalten zuz erwarten ist. Die Ergebnisse zeigen, das postmaterialistische Wertorientierungen in erster Linie mit dem allseits beobachteten Aufschub der Familiengrundung in Beziehung stehen, wahrend insbesondere die Entscheidung uber zweite (und weitere) Kinder und damit letztlich die Familiengrose von dem Wertwandel weitgehend unberuhrt geblieben ist.

Journal ArticleDOI
TL;DR: In this paper, ausergewohnlich reprasentativer Weimarer Intellektueller verstanden werden in der Konfrontation zwischen Mannheim and Kritikern seiner Exilschriften, insbesondere Georg Lukacs, Eduard Heimann und Theodor W. Adorno.
Abstract: Trotz seines Selbstverstandnisses als gesellschaftlicher Ausenseiter, einer Rolle, der er kritische Einsichten in die sozialen Zusammenhange zu verdanken glaubte, sollte Karl Mannheim als ausergewohnlich reprasentativer Weimarer Intellektueller verstanden werden. Sein deutsches Werk vor dem unfreiwilligen Exil 1933 ist von der zentralen Problematik beherrscht, grundsatzlichen 'irrationalistischen' Einwanden gegen den liberalen Rationalismus Rechnung zu tragen, ohne damit die politischen und wissenschaftlichen Ideale des Liberalismus aufzugeben und die Vorstellung eines genuinen Wissens vom menschlichen Handeln gegen eine Zelebration des Irrationalismus einzutauschen. Mannheims Aktivitaten in Paul Tillichs Christlich-sozialistischer Frankfurter Gesprachsrunde (1932) erlauben neue Einsichten in seinen gewaltsam unterbrochenen Versuch, ein Theorieprogramm zu entwickeln, das dieser zentralen Problematik gerecht werden kann. Das dies als verlorene Chance zu gelten hat, wird besonders deutlich in der Konfrontation zwischen Mannheim und Kritikern seiner Exilschriften, insbesondere Georg Lukacs, Eduard Heimann und Theodor W. Adorno. Die Kluft zwischen den deutschen und englischen Phasen in Mannheims Werk zeigt, das fur Mannheims soziologisches Werk Biographie zum Schicksal wurde.

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TL;DR: In this article, a qualitativen Analyse der ausführlichen Lebenslaufinterviews wird eine typologie des Autoremissionsprozesses entwickelt.
Abstract: Zusammenfassung Dieser Beitrag liefert einen Überblick über die erste Schweizer Untersuchung zum Autoremissionsphänomen bei Alkohol- und Heroinkarrieren, welche 1988/89 durchgeführt wurde. Nach einem gründlichen Vorauswahlprozeß konnten zwei Gruppen von je 30 praktisch behandlungsfreien „Selbstheilern“ zusammengestellt werden. Während 14 der 30 Alkoholfälle weiterhin gelegentlich Alkohol konsumierten, wurden bis auf zwei Fälle alle Heroinkonsumenten abstinent. Vergleicht man die Untersuchungsgruppen mit Klinikpopulationen, Umfragedaten oder Polizeiunterlagen, so ergeben sich keine Hinweise auf Auswahlverzerrungen. Aus der qualitativen Analyse der ausführlichen Lebenslaufinterviews wird eine Typologie des Autoremissionsprozesses entwickelt. Entscheidungsfindung/Änderungsmotivation, Umsetzung, Stabilisierung und das Aushandeln eines neuen Selbstbildes und Lebenssinns charakterisieren die Hauptphasen der Selbstheilung. Schwerpunkt der vorliegenden Analyse ist die Explorierung positiver und negativer Lebenserfahrungen als Katalysatoren „natürlicher Heilungen“. Insbesondere die Relativierung der „Leidensdruckthese“ wird durch eine eingehende Analyse des ergiebigen lebensgeschichtlichen Textmaterials illustriert.

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TL;DR: The Schwierigkeit einer Antikritik liegt darin be grundet, das sich Obermaier vor allem gegen radi kal-feministische Aussagen Bielefelder Autorin nen wendet, die zumeist sekundar aus einem Auf satz einer anderen Kritikerin (Bottger 1987) zitiert werden.
Abstract: Die Schwierigkeit einer Antikritik liegt darin be grundet, das sich Obermaier vor allem gegen radi kal-feministische Aussagen Bielefelder Autorin nen wendet, die zumeist sekundar aus einem Auf satz einer anderen Kritikerin (Bottger 1987) zitiert werden. Die soziologisch wichtigeren empirischen Arbeiten finden wenig Beachtung schlieslich wurde der Ansatz von einer Forschungsgruppe in weltweit vergleichenden empirischen Studien uber einen langeren Zeitraum hin entwickelt. Aussagen einzelner Mitglieder des Bielefelder Forschungs schwerpunkts Entwicklungssoziologie spiegeln die in den Regionalstudien gewonnenen empirischen Ergebnisse und Erfahrungen wider so in den Schriften von Bennholdt-Thomsen und von Werl hof die Ergebnisse der Studien in Mexico und Venezuela, von Diana Wong in Malaysia, von Johannes Augel in Brasilien, Georg Elwert in Be nin, Georg Stauth in Agypten, Rudiger Korff in Bangkok und meine eigenen in Indonesien. Eine Art Gruppenhaftung des Bielefelder Ansatzes fur Aussagen in einzelnen Schriften ist fehl am Platze und verkennt den dynamischen Prozes langfristi ger Forschungsprogramme mit wechselnder perso neller Besetzung. Nun unterscheidet Obermaier durchaus zwischen der feministischen und anderen Varianten des Bielefelder Ansatzes, ja man hat sogar den Eindruck, sie stimme mit dem nicht radikalfeministischen Teil weitgehend uberein. So unterstutzt sie ihre eigenen Argumente haufig mit Hinweisen auf andere Arbeiten des sog. „Bielefel der Ansatzes" (Korff, Schiel, Elwert, Evers). Den noch scheint es notwendig, einige grundlegende theoretische und empirische Aussagen Obermaiers kritisch zu durchleuchten.


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TL;DR: The Etikett '2000' wird zwar schon seit langerer Zeit als Mittel zur Betonung der Fortschrittlichkeit beliebiger Produkte sowie als Projektionsebene fur Zukunftsperspektiven verwendet as mentioned in this paper.
Abstract: Das Etikett '2000' wird zwar schon seit langerer Zeit als Mittel zur Betonung der Fortschrittlichkeit beliebiger Produkte sowie als Projektionsebene fur Zukunftsperspektiven verwendet. Als Datum gerat das Jahr 2000 jedoch jetzt zunehmend auch in die konkreten Planungs- und Aktionshorizonte gesellschaftlicher Akteure. Aufgrund seiner symbolischen Bedeutung als Zeitenwende wird dieses Datum erhebliche kulturelle, politische und vielleicht auch materielle Energien zeitlich gebundelt freisetzen. Unter dem Signum des Bimillenniums kommt es bereits jetzt zu einem Wettstreit um die 'besten' Deutungsmuster, Prognosen, Planungen und Projekte. Die tief in abendlandisch-christlichen Zeitvorstellungen verhaftete Magie dieses Datums sowie seine Einbettung in eine Phase gesellschaftlicher Umbruche und kultureller Verunsicherungen bilden eine einzigartige Arena fur kulturelle Auseinandersetzungen und den Kampf um Ressourcen fur grosangelegte Projekte. Diesem Aufforderungscharakter wird sich auch die Soziologie nicht ohne Schaden entziehen konnen. Speziell fur die Sozialberichterstattung stellen die Aktivitaten um dieses Ereignis herum auch eine Gelegenheit dar, bisher vernachlassigte Aspekte ihres Berichtsprogramms gezielt aufzuarbeiten: Zukunftsvorstellungen als Bestandteil der Lebensqualitat, eine Revision wohlfahrtsrelevanter Zielvorstellungen sowie eine Untersuchung des Wechselspiels zwischen 'subjektiven' und 'objektiven' Veranderungsprozessen.