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Migration und Sport – eine empirische Studie zur Untersuchung der Partizipation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund am organisierten Sport

TL;DR: In this article, Schuler et al. untersuchten the Partizipation von Jugendlichen am organisierten sport, i.e., a partizipative Beteiligung von Menschen with Migrationshintergrund bei der Planung und Umsetzung konnte helfen, die Teilhabe am organisaerten Sport zu verbessern und gesundheitsforderliche Potenziale besser ausschopfen zu konnen
Abstract: Fur Sporttreiben im Verein werden positive Einflusse auf die psychische, physische und soziale Gesundheit – hier insbesondere in Bezug auf Teilhabe und Integration – beschrieben. Gleichzeitig scheinen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener Mitglieder in Sportvereinen zu sein. Der vorliegende Beitrag untersucht die Partizipation von Jugendlichen am organisierten Sport. Es wurde der Frage nachgegangen, ob der Migrationshintergrund bei Schuler/innen der 7. bis 10. Klassen einen Einfluss darauf hat, ob sie Mitglieder im Sportverein sind und inwieweit sich spezifische Effekte fur Madchen und Jungen sowie in Abhangigkeit von der besuchten Schulform ergeben. Die Teilhabe am organisierten Sport wurde mit Hilfe einer standardisierten Befragung von 1106 Schuler/innen der Jahrgangstufen 7–10 untersucht, die 2017 in vier weiterfuhrenden Schulen einer westfalischen Kommune durchgefuhrt wurde. Die Rucklaufquote lag bei 92 %. Der Anteil an Schuler/innen mit Migrationshintergrund betrug 35 %. Anhand der Ergebnisse konnte eine Unterreprasentanz der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund insbesondere fur Madchen deutlich belegt werden. Zudem war geringere Teilhabe mit dem Besuch einer niedrigeren Schulform und mit zunehmendem Alter assoziiert. Die Befunde weisen auf einen moglichen Bedarf an interkultureller Offnung von Sportvereinen. Zu fordern waren Masnahmen und Angebote, mit denen Mitglieder mit Migrationshintergrund gewonnen werden. Eine partizipative Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund bei der Planung und Umsetzung konnte helfen, die Teilhabe am organisierten Sport zu verbessern und gesundheitsforderliche Potenziale besser ausschopfen zu konnen.
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22 Jun 2021
TL;DR: In this paper, an exploratory study was conducted in the Ruhrgebietsstadten Moers and Oberhausen, where the authors investigated the effect of soziookonomisch benachteiligte families on kommunale Angebote der Bewegungsforderung, Elternbildung, and Sprachforderung.
Abstract: Hintergrund: Es bestehen soziale Unterschiede in der Kenntnis und der Nutzung kommunaler Gesundheitsforderungs- und Praventionsangebote fur Kinder und Familien wie Bewegungsangebote und Elternedukation. Die Einflussfaktoren und mogliche Grunde dieser Unterschiede sind bislang jedoch nicht ausreichend untersucht. Fragestellungen: Der vorgestellten Studie lagen folgende Fragestellungen zugrunde. a) In welchem Umfang kennen soziookonomisch benachteiligte Familien und Familien mit Zuwanderungsgeschichte kommunale Angebote der Gesundheitsforderung und Pravention und nehmen sie in Anspruch? b) Welche Angebotsmerkmale fordern die Akzeptanz und die Teilnahmebereitschaft, welche Zugangsbarrieren wirken? Material und Methode: In den Ruhrgebietsstadten Moers (n = 201) und Oberhausen (n = 353) wurden an Kitas und Grundschulen teilstandardisierte Elternbefragungen zu kommunalen Angeboten aus den Handlungsfeldern Bewegungsforderung, Elternbildung und Sprachforderung durchgefuhrt. Anhand von t‑Tests wurden die Mittelwerte zu Angebotskenntnis und Inanspruchnahme von Elterngruppen verglichen. Bei Vorliegen signifikanter Gruppenunterschiede wurden die Effektstarken berechnet. Offene Elternfragen wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Familien, die armutsgefahrdet sind, ein niedriges Bildungsniveau oder einen Migrationshintergrund haben, kennen deutlich weniger Angebote und nehmen signifikant weniger teil. Bei Angeboten der Bewegungsforderung liegen die starksten Unterschiedseffekte vor. Die Antworten auf offene Fragen zeigen, dass Eltern einen Mangel an familienfreundlicher Infrastruktur wie Sport‑, Spiel- und Schwimmstatten identifizieren. Das Angebotsspektrum von Kitas und Grundschulen wird als unzureichend und wenig bedarfsorientiert wahrgenommen. Es werden Schlusselfaktoren evident, die die Angebotsnutzung fordern konnen. Diskussion: Angebote der Bewegungsforderung und Elternbildung mit Komm-Struktur, die eine hohe elterliche Eigenaktivitat erfordern, erreichen Risikogruppen mit hohem Praventionsbedarf kaum. Die sozialen Disparitaten illustrieren, dass individuumbezogene, verhaltenspraventive Masnahmen nicht zur Verringerung der sozialbedingten Ungleichheit von Gesundheitschancen im Kindesalter beitragen. Verhaltenspraventive Masnahmen sollten grundsatzlich in verhaltnispraventive Mehrkomponenten-Ansatze integriert werden, die strukturelle und umweltbezogene Veranderungen der Settings Kita, Schule und Wohnquartier beinhalten.

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TL;DR: In this article , the authors analyse the sportengagement in organisierter form of Mädchen with and without a Migrationshintergrund in Deutschland.
Abstract: Zusammenfassung Es konnte vielfach empirisch nachgewiesen werden, dass sich das Vorhandensein eines Migrationshintergrunds bei Mädchen im Jugendalter negativ auf ein Sportengagement in organisierter Form auswirkt. Dennoch existieren Forschungslücken, die mit den Analysen der vorliegenden Studie geschlossen werden sollen. Es wird überprüft, (1) wie sich die Beteiligung am (organisierten) Sport von 2000 bis 2018 entwickelt, (2) welche sozialstrukturellen Faktoren die Beteiligung der Gruppe der Mädchen mit Migrationshintergrund beeinflussen und (3) welche Sportarten ausgeübt werden. Diesen Fragen wird quantitativ-empirisch mit Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) nachgegangen, wobei die Fragen (1) und (3) mit deskriptiven Verfahren und Frage (2) mit einer binär-logistischen Regressionsanalyse zu beantworten versucht werden. Für die Analyse stehen Daten von 954 Mädchen mit und 2616 ohne Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, zur Verfügung. Die Ergebnisse zeigen, dass Mädchen mit Migrationshintergrund seltener Sport treiben als Mädchen ohne und sich diese Quoten auch im Zeitvergleich nicht annähern. Vor allem türkeistämmige Mädchen und solche aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion partizipieren seltener. Auf der anderen Seite erhöht der Besuch einer Gesamtschule und vor allem eines Gymnasiums die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen mit Migrationshintergrund organisiert Sport ausüben, deutlich. Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund üben im Zeitverlauf häufiger Fitnesssport aus, wohingegen Ballsportarten zurückgehen, bei Mädchen mit Migrationshintergrund ist dieser Trend noch stärker.

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09 Aug 2016-BMJ
TL;DR: People who achieve total physical activity levels several times higher than the current recommended minimum level have a significant reduction in the risk of the five diseases studied.
Abstract: Objective To quantify the dose-response associations between total physical activity and risk of breast cancer, colon cancer, diabetes, ischemic heart disease, and ischemic stroke events. Design Systematic review and Bayesian dose-response meta-analysis. Data sources PubMed and Embase from 1980 to 27 February 2016, and references from relevant systematic reviews. Data from the Study on Global AGEing and Adult Health conducted in China, Ghana, India, Mexico, Russia, and South Africa from 2007 to 2010 and the US National Health and Nutrition Examination Surveys from 1999 to 2011 were used to map domain specific physical activity (reported in included studies) to total activity. Eligibility criteria for selecting studies Prospective cohort studies examining the associations between physical activity (any domain) and at least one of the five diseases studied. Results 174 articles were identified: 35 for breast cancer, 19 for colon cancer, 55 for diabetes, 43 for ischemic heart disease, and 26 for ischemic stroke (some articles included multiple outcomes). Although higher levels of total physical activity were significantly associated with lower risk for all outcomes, major gains occurred at lower levels of activity (up to 3000-4000 metabolic equivalent (MET) minutes/week). For example, individuals with a total activity level of 600 MET minutes/week (the minimum recommended level) had a 2% lower risk of diabetes compared with those reporting no physical activity. An increase from 600 to 3600 MET minutes/week reduced the risk by an additional 19%. The same amount of increase yielded much smaller returns at higher levels of activity: an increase of total activity from 9000 to 12 000 MET minutes/week reduced the risk of diabetes by only 0.6%. Compared with insufficiently active individuals (total activity <600 MET minutes/week), the risk reduction for those in the highly active category (≥8000 MET minutes/week) was 14% (relative risk 0.863, 95% uncertainty interval 0.829 to 0.900) for breast cancer; 21% (0.789, 0.735 to 0.850) for colon cancer; 28% (0.722, 0.678 to 0.768) for diabetes; 25% (0.754, 0.704 to 0.809) for ischemic heart disease; and 26% (0.736, 0.659 to 0.811) for ischemic stroke. Conclusions People who achieve total physical activity levels several times higher than the current recommended minimum level have a significant reduction in the risk of the five diseases studied. More studies with detailed quantification of total physical activity will help to find more precise relative risk estimates for different levels of activity.

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TL;DR: For instance, the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) provides a nationally representative database which allows a comprehensive analysis of physical activity behavior among young people as discussed by the authors.
Abstract: Regular physical activity has a positive effect on health and wellbeing at any age. For this reason, sports and exercise enhancing measures are inherent parts of public health in Germany. The German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) provides a nationally representative database which allows a comprehensive analysis of physical activity behaviour among young people. This may support the planning and implementation of health intervention measures. Primary results of KiGGS indicate that most children aged 3 to 10 years regularly go in for sports: around three quarters of girls and boys go in for sports at least once a week, and even more than one third three times a week or more. Children without sport engagement come disproportionately often from families with low socioeconomic status, with a migration background or from former East Germany. Also among adolescents sports and exercise activity is very common. Among 11-17 year olds, how ever, the current recommendation to conduct physical and or sports activities on most days of the week is only achieved by every fourth boy and every sixth girl. Especially girls with low socioeconomic status and with a migration background show a lack of physical activity. These results underline the importance of sports- and exercise-promoting measures in childhood and adolescence, designed for specific target groups.

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TL;DR: Improving PLWH’ diet with 100 g RUTF for a long period has a positive impact on muscle mass and anemia but not on the zinc status of the patients.
Abstract: Food insecurity in sub-Saharan Africa and malnutrition constitute the main obstacles for successful treatment of people living with HIV/AIDS (PLWH). The aim of this study was to assess the effect of consuming daily 100 g RUTF (ready-to-use therapeutic food) as supplement, on body composition, anemia and zinc status of hospitalized PLWH in Senegal. A Controlled clinical trial was conducted in 65 PLWH randomly allocated to receive either standard hospital diet alone (Control group: n = 33), or the standard diet supplemented with 100 g RUTF/day (RUTF group: n = 32). Supplementation was continued at home during 9 weeks. Individual dietary intakes were measured and compared to the Recommended Dietary Allowances. Body composition was determined using Bio-Impedance Analysis. Hemoglobin was measured by HemoCue and plasma zinc (PZ) concentration by atomic absorption spectrometry. PZ was adjusted to infection (CRP and α1-AGP). All measures were conducted on admission, discharge and after 9 weeks home-based follow up. 34 and 24 % of the patients in RUTF and Control groups were suffering from severe malnutrition (BMI < 16 kg/m2), respectively. In both groups, more than 90 % were anemic and zinc deficiency affected over 50 % of the patients. Food consumed by the Control group represented 75, 14 and 55 % of their daily recommended intake (DRI) of energy, iron and zinc, respectively. When 100 g of RUTF was consumed with the standard diet, the DRI of energy and zinc were 100 % covered (2147 kcal, 10.4 mg, respectively), but not iron (2.9 mg). After 9 weeks of supplementation, body weight, and fat-free mass increased significantly by +11 % (p = 0.033), and +11.8 % (p = 0.033) in the RUTF group, but not in the Control group, while percentage body fat was comparable between groups (p = 0.888). In the RUTF group, fat free mass gain is higher in the patients on ART (+11.7 %, n = 14; p = 0.0001) than in those without ART (+6.2 %, n = 6; p = 0.032). Anemia decreased significantly with the supplementation, but zinc status, measured using plasma zinc concentration, remained unchanged. Improving PLWH’ diet with 100 g RUTF for a long period has a positive impact on muscle mass and anemia but not on the zinc status of the patients. NCT02433743 , registered 29 April 2015.

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15 Mar 2018
TL;DR: Körperliche Aktivität ist definiert als jegliche Bewegung, die durch Skelettmuskeln erzeugt wird and zu einem erhöhten Energieverbrauch führt [1].
Abstract: Das Erreichen der Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf Basis von Selbstangaben aus der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) ermittelt. Lediglich 22,4 % der Mädchen und 29,4 % der Jungen im Alter von 3 bis 17 Jahren sind mindestens 60 Minuten körperlich aktiv pro Tag und erreichen damit die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation. Die Prävalenz für das Erreichen der Bewegungsempfehlung nimmt bei Mädchen und Jungen mit steigendem Lebensalter kontinuierlich ab. Mädchen der Altersgruppe 3 bis 10 Jahre erreichen in KiGGS Welle 2 die WHO-Empfehlung deutlich seltener als noch in KiGGS Welle 1. Eine geringe körperliche Aktivität wurde häufiger bei weiblichen Jugendlichen angegeben und bei Mädchen und Jungen aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status. Die Ergebnisse weisen auf ein sehr hohes Potenzial für Bewegungsförderung hin. KÖRPERLICHE AKTIVITÄT · BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN · KINDER UND JUGENDLICHE · GESUNDHEITSMONITORING · KIGGS Hintergrund Körperliche Aktivität ist definiert als jegliche Bewegung, die durch Skelettmuskeln erzeugt wird und zu einem erhöhten Energieverbrauch führt [1]. Nach Schätzungen der Global Burden of Disease Study 2016 [2] verursacht unzureichende körperliche Aktivität in Deutschland 12,3 % der Todesfälle durch koronare Herzkrankheit, 7,6 % durch Schlaganfall, 3,1 % durch Diabetes mellitus, 3,4 % durch Darmkrebs und 1,8 % durch Brustkrebs. Ferner besteht ein Zusammenhang zwischen der Teilnahme am Schulsport und körperlicher Aktivität in der Freizeit und einem geringeren Risiko für psychische Erkrankungen [3]. Die Förderung körperlich-sportlicher Aktivität im Kindesund Jugendalter kann zur Prävention von Adipositas [4, 5] und der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung [6], zu einer gesunden Entwicklung [7] sowie einer besseren kognitiven und schulischen Leistung [8] und einem gesteigerten Bewegungsverhalten im Erwachsenenalter [9] beitragen. Die besondere Bedeutung der Lebensphasen Kindheit und Jugend für die Bewegungsförderung wird auch im „Globalen Aktionsplan für körperliche Aktivität 2018 – 2030“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorgehoben [10]. Der Aktionsplan enthält konkrete Handlungsempfehlungen, um das „freiwillige globale Ziel“ einer Reduzierung unzureichender körperlicher Aktivität um 10 % zwischen 2010 und 2025 zu erreichen [11]. Nach WHO-Definition sind Kinder und Jugendliche ausreichend körperlich aktiv, wenn sie jeden Tag mindestens 60 Minuten mäßig bis sehr Dieser Artikel wurde korrigiert (siehe Corrigendum Seite 31), Stand 12.04.2018 Körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Journal of Health Monitoring 2018 3(1) 25 FACT SHEET Journal of Health Monitoring anstrengende körperlich-sportliche Aktivität ausüben [12]. Die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland 2009 – 2012 (KiGGS Welle 1) zeigt, dass 25,4 % der Mädchen und 29,4 % der Jungen im Alter von 3 bis 17 Jahren die WHO-Bewegungsempfehlung erreichen [13]. In diesem Beitrag werden die Prävalenzen körperlicher Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf Basis der Folgeerhebung, KiGGS Welle 2, präsentiert und mit denen der KiGGS Welle 1 verglichen. Indikator und Methodik KiGGS ist Bestandteil des Gesundheitsmonitorings am Robert Koch-Institut. KiGGS beinhaltet wiederholt durchgeführte, für Deutschland repräsentative Querschnitterhebungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren (KiGGS-Querschnitt). Nach Durchführung der Basiserhebung als Untersuchungsund Befragungssurvey (2003 – 2006) und der KiGGS Welle 1 als reinem Befragungssurvey (2009 – 2012) fand die KiGGS Welle 2 von 2014 bis 2017 als kombinierter Untersuchungsund Befragungssurvey statt. Eine ausführliche Darstellung der Methodik findet sich in den Beiträgen Neue Daten für Taten. Die Datenerhebung zur KiGGS Welle 2 ist beendet in Ausgabe S3/2017 sowie Querschnitterhebung von KiGGS Welle 2 – Teilnehmendengewinnung, Response und Repräsenta tivität in Ausgabe 1/2018 des Journal of Health Monitoring [14, 15]. Die körperliche Aktivität wurde in der Studie KiGGS Welle 2 durch die Selbstangabe der Befragten (bei 11bis 17-Jährigen) beziehungsweise ihrer Sorgeberechtigten (bei 3bis 10-Jährigen) in einem schriftlich ausgefüllten Fragebogen erfasst. Darin wurde die Frage gestellt: „An wie vielen Tagen einer normalen Woche bist du/ist Ihr Kind für mindestens 60 Minuten am Tag körperlich aktiv?“. Die acht Antwortkategorien reichen von „an keinem Tag“ bis zu „an 7 Tagen“. Eine Abschätzung der WHO-Empfehlung von „mindestens 60 Minuten mäßig bis sehr anstrengender körperlicher Aktivität pro Tag“ [12] erfolgte auf Basis dieser Angaben. Außerdem wurde ein Indikator für „geringe körperliche Aktivität“ gebildet, wobei hierunter all jene gefasst werden, die weniger als zwei Tage pro Woche mindestens 60 Minuten am Tag körperlich aktiv sind. Die Berechnung zeitlicher Trends für das Erreichen der Bewegungsempfehlungen ist nur zwischen den KiGGS Wellen 1 und 2 möglich, da in diesen Wellen die gleichen Fragen zur körperlichen Aktivität zum Einsatz kamen und die Indikatoren analog gebildet werden können. Die Analysen basieren auf Daten von 12.981 Heranwachsenden (6.532 Mädchen, 6.449 Jungen) im Alter von 3 bis 17 Jahren mit gültigen Angaben zur körperlichen Aktivität. Die Ergebnisse werden als Prävalenzen (prozentuale Häufigkeiten) stratifiziert nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status (SES) [16] dargestellt. Die Berechnungen wurden mit einem Gewichtungsfaktor durchgeführt, der Abweichungen der Stichprobe von der Bevölkerungsstruktur hinsichtlich Alter in Jahren, Geschlecht, Bundesland, Staatsangehörigkeit sowie Bildungsverteilung der Eltern (Mikrozensus 2013 [17]) korrigiert. Die Berechnung zeitlicher Trends zwischen den KiGGS Wellen 1 und 2 erfolgte auf Basis von gewichteten und altersstandardisierten Prävalenzen (Alter und Geschlecht nach Bevölkerungsstruktur vom 31.12.2015). Entwicklungen über die Zeit wurden mittels logistischer Regression (t-Test) auf statistische Signifikanz getestet. Im vorliegenden BeiKiGGS Welle 2 Zweite Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Datenhalter: Robert Koch-Institut Ziele: Bereitstellung zuverlässiger Informationen über Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten, Lebensbedingungen, Schutzund Risikofaktoren und gesundheitliche Versorgung der in Deutschland lebenden Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit der Möglichkeit von Trendund Längsschnitt analysen Studiendesign: Kombinierte Querschnittund Kohortenstudie Querschnitt in KiGGS Welle 2 Alter: 0 – 17 Jahre Grundgesamtheit: Kinder und Jugendliche mit ständigem Wohnsitz in Deutschland Stichprobenziehung: EinwohnermeldeamtStichproben – Einladung zufällig aus gewählter Kinder und Jugendlicher aus den 167 Städten und Gemeinden der KiGGS-Basiserhebung Stichprobenumfang: 15.023 Teilnehmende KiGGS-Kohorte in KiGGS Welle 2 Alter: 10 – 31 Jahre Stichprobengewinnung: Erneute Einladung aller wiederbefragungsbereiten Teilnehmenden der KiGGS-Basiserhebung Stichprobenumfang: 10.853 Teilnehmende KiGGS-Erhebungswellen: ▶ KiGGS-Basis erhebung (2003 – 2006) Untersuchungsund Befragungssurvey ▶ KiGGS Welle 1 (2009 – 2012) Befragungssurvey ▶ KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) Untersuchungsund Befragungssurvey Mehr Informationen unter www.kiggs-studie.de Körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Journal of Health Monitoring 2018 3(1) 26 FACT SHEET Journal of Health Monitoring Altersgruppe der 14bis 17-Jährigen deutlich an und ist hier bei Mädchen doppelt so hoch wie bei Jungen. Mädchen und Jungen mit niedrigem SES weisen eine signifikant höhere Prävalenz geringer körperlicher Aktivität auf als jene mit mittlerem und hohem SES. Die gewichtete und altersstandardisierte Prävalenz für das Erreichen der Bewegungsempfehlung hat zwischen KiGGS Welle 1 (2009 – 2012) und KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) bei Mädchen von 25,9 % auf 22,4 % signifikant abgenommen. Bei Jungen hat sich die Prävalenz für das Erreichen der Bewegungsempfehlung in diesem Zeitraum nicht verändert (29,7 % und 29,4 %, Daten nicht gezeigt). Abbildung 2 zeigt den zeitlichen Trend zwischen KiGGS Welle 1 und 2 nach Altersgruppen. Es wird deutlich, dass die Abnahme der Prävalenz bei den Mädchen auf der deutlichen Abnahme der Prävalenz in der Altersgruppe von 3 bis 10 Jahren beruht (von 40,7 % auf 32,6 %). Die altersstandardisierte Prävalenz geringer körperlicher Aktivität hat sich von KiGGS Welle 1 zu Welle 2 signifikant trag werden die Prävalenzen mit 95 %-Konfidenzintervallen (95 %-KI) berichtet. Es wird von einem statistisch signifikanten Unterschied zwischen Gruppen ausgegangen, wenn der unter Berücksichtigung der Gewichtung und des Surveydesigns berechnete p-Wert kleiner als 0,05 ist. Ergebnisse Nach den Ergebnissen der KiGGS Welle 2 erreichen Mädchen mit 22,4 % die Bewegungsempfehlung seltener als Jungen (29,4 %; Tabelle 1). Die Geschlechtsunterschiede sind im Alter von 14 bis 17 Jahren besonders stark ausgeprägt (Abbildung 1). Mädchen und Jungen erreichen die Bewegungsempfehlung mit steigendem Alter immer seltener. Für das Erreichen der Bewegungsempfehlung besteht bei Jungen kein Zusammenhang mit dem SES. Bei Mädchen ist das Ergebnis uneinheitlich. Mädchen weisen mit 11,1 % häufiger ein geringeres Maß an körperlicher Aktivität auf als Jungen mit 7,0 % (Tabelle 2). Die Prävalenz geringer körperlicher Aktivität steigt in der Mädchen Prävalenz (%) (95 %-KI) Mädchen (gesamt) 22,4 (20,9 – 24,0) Altersgruppe 3 – 6 Jahre 42,5 (39,0 – 46,0) 7 – 10 Jahre 22,8 (20,1 – 25,8) 11 – 13 Jahre 16,5 (14,1 – 19,1) 14 – 17 Jahre 7,5 (6,0 – 9,2) Sozioökonomischer Status Niedrig 25,2 (21,5 – 29,4) Mittel 20,8 (19,3 – 22,4) Hoch 24,4 (21,5 – 27,5) Gesamt (Mädchen und Jungen) 26,0 (24,7 – 27,4) KI = Konfidenzintervall Jungen Prävalenz (%) (95 %-KI) J

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TL;DR: There is an absence of high quality evidence to support interventions designed and delivered by sporting organisations to increase participation in sport, and despite a thorough review of the published and unpublished literature, no rigorous studies evaluating the effects of interventions organised through sporting organisations are found.
Abstract: The sport and recreation sector is viewed as a priority area for increasing rates of physical activity. Participation rates have been shown to be lower in females, decline with age, and are reduced in lower socio-economic and minority groups. It is important to determine the most effective interventions rhat sporting organisations can use to increase participation and reduce inequalities. This systematic review of the literature did not find any controlled studies assessing the effects of interventions to increase participation in spar!.

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