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Showing papers by "Ernst Bayer published in 1960"



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TL;DR: Allerdings nur geringe Mellgen und das mag auch der Grund sein, warum in den folgenden Jahrhunderten diese Methode trotz gelegentlicher Erwiihnullg E241 wieder in Vergessenheit geraten war.
Abstract: Wenige Methoden haben eine so stfirmische Entwicklung erfahren wie die Gaschromatographie, welche illnerhalb einiger Jahre in den verschiedenen Zweig e n d e r naturwissenschaftlichen Forschung und der Technik vielf~iltige Allwendung gefunden hat. Nellerdings sind bei der Gaschromatographie wiederum eine Reihe theoretischer und technischer Entwicklungell grunds~tzlicher Natur bekannt geworden, auf die hier besonders eingegangen sei. Es verwundert heute, dab diese elegante Analysenmethode erst seit den bahnbrechenden Arbeiten yon MARTIN 11nd JAMES [191 ill gr6Berem Umfang angewalldt wird. Denn die Anf~nge der Gaschromatographie lassen sich bis ins Mittelalter zurtickverfolgell. So hat schon der StraBburger Wundarzt BRUNSCHWlG [9] in seinem Buch ,,Liber de arte distillalldi\" im Jahre 15 t 2 ein Verfahren angewandt, welches dem Prinzip der Gas-Verteilungschromatographie verbliiffend fihnelt (vgl. BITTEL [7J). Danach soll Alkohol voll Fusel61ell und Wasser befreit werden k6nnen, welln man den Alkoholdampf fiber eillen mit Olivell01 getrfinkten Badeschwamm leitet. In die Sprache der modernen Gaschromatographie fibertragen heiBt das, dab der Schwamm als Tfiigersubstanz und das Oliven61 als stationgre Fltissigkeit dienten. So schreibt B R U N S C H W I G : , , . . . man mag nemen ein s11btylen ulld reillen bad schwamen ... und stoss in dann in ein bourn oly und truck ein wellig uss also das das oly nit in den kolben t r i f f . . , so distillieren die spiritus allein durch den bad schwamell und die fuechtigkeit als das Wasser oder flegma mag mit dar durch vor dem boum oly gon . . .\". Wir haben diese nahezu 500 Jahre alte Vorschrift nachgearbeitet und festgestellt, dab man tats~ichlich danach aus z.]3. 20%igem Alkohol reinen, von Wasser und Fusel61en freien Alkohol erh~tlt. Allerdings nur geringe Mellgen und das mag auch der Grund sein, warum in den folgenden Jahrhunderten diese Methode trotz gelegentlicher Erwiihnullg E241 wieder in Vergessenheit geraten war. Damals war man nut an der Gewinnung grol3er Mellgen Alkohol illteressiert und hatte, weil die theoretischen und praktischen Voraussetzllllgen fehltell, ftir eine analytische Trennmethode noch keillerlei Bedarf. Versuche zur Trennung yon Gasen an Adsorptionsmitteln wurden, beginnend von t930 all, in gr613erem Umfang aufgenommell. Es sei hier nur an die Arbeitell fiber die Trennung yon Edelgasen dnrch PETERS und WEIL [31] sowie DAMK~SHLER [12] erinnert. HESSE [17~ hat dalln 194t erstmals einen der heutigen Gaschromatographie sehr ~ihniichen ProzeB zur Trenllullg der S~urekomponenten eines Naturharzes und yon Substallzen sehr ~ihnlichen Siedepllnktes beschrieben. Wohl bedingt durch den wenig frequenten A11stausch wissellschaftlicher Literatur in den Kriegs iahrell haben diese grundlegenden Arbeiten ebensowenig eine lebhafte Forschungst~itigkeit auf diesem Gebiet veran-

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