In dieser vierteiligen Ubersichtsarbeit wird uber den Forschungsstand der Psychologischen Gerontologie seit 1988 in den deutschsprachigen Landern berichtet. Teil II dieser Ubersichtsarbeit konzentriert sich auf die Personlichkeitsentwicklung im Alter. Entsprechend ihrer gegenwartigen Bedeutung im Forschungsfeld Personlichkeitsentwicklung werden im ersten Abschnitt (Beitrage zur Grundlagenforschung) theoretische Ansatze und empirische Arbeiten zur psychologischen Widerstandsfahigkeit und Entwicklungsregulation im Alter behandelt. Hier werden zunachst Arbeiten 1. zum Zwei-Prozes-Modell der Bewaltigung, 2. zur Personlichkeitstheorie von Thomae, 3. zur Lebenslauftheorie kontrollbezogenen Verhaltens zusammengefast. Daran anschliesend wird 4. auf Arbeiten zum subjektiven Wohlbefinden und 5. zur Selbstdefinition im Alter eingegangen. Den Abschlus bilden 6. Beitrage zu Prozessen der Selbstregulation im Alter. Der zweite Abschnitt (Anwendungsbezogene Arbeiten) beschaftigt sich zunachst mit Moglichkeiten einer psychotherapeutischen Behandlung alterer Menschen. Des weiteren werden Effekte psychosozialer und psychotherapeutischer Intervention auf das psychische Befinden behandelt.

background

Befindlichkeitsregulation durch temporale und soziale Vergleichsprozesse im Alter

II. Persönlichkeitsentwicklung im Alter

Zusammenfassung. In den demografischen Wandlungsprozessen unserer Gesellschaft liegen zahlreiche neue Herausforderungen und Chancen fur die Psychologie. Die hierbei besonders angesprochene psychologische Alternsforschung sollte im Sinne einer bedeutsamen Querschnittsaufgabe der Psychologie begriffen werden. Einerseits nutzt die psychologische Alternsforschung neue theoretische und methodische Zugange zur Untersuchung psychologischer Kernfragen und eroffnet neue Berufsfelder. Andererseits unterstutzt sie die Vernetzung von Theorien, Methoden und Befunden aus verschiedenen psychologischen Disziplinen. Zuerst zeigen wir, wie meta-theoretische und methodische Innovationen innerhalb der psychologischen Alternsforschung in fruchtbarer Weise zur Psychologie beigetragen haben. Danach wird diese produktive Rolle der psychologischen Alternsforschung anhand des gegenwartigen Forschungsstands in vier zentralen Themenbereichen ausdifferenziert: (1) Kognitive Leistungsfahigkeit, (2) Altern der Personlichkeit als System...

Psychologische Alternsforschung: Beiträge und Perspektiven

This review paper has two major aims, first to synthesise recent research findings and conceptual developments in the field of psychological gerontology in Germany and in German language publications, and secondly, to argue that the field's research findings deserve greater attention, for both their substance and their relevance to social policy. The review focuses on three major fields of psychological gerontology: (1) cognitive development in old age; (2) personality development in old age; and (3) social relationships in old age. It highlights the major findings generated by German scholars since the 1990s. Although numerous and diverse, a common thread is the move away from a focus on the limitations and decrements of later life, and increased attention to the continuing capacities and developmental achievements of older people. The discussion elaborates the view that there is considerable merit in considering the broader social implications of these results. In conclusion, and from a general rather than disciplinary perspective, it is argued that there is a strong need for geropsychological research to be designed and interpreted with explicit attention to the cultural and social contexts in which the subjects live.

Psychological gerontology in Germany: recent findings and social implications

Von einer subjektorientierten Perspektive in der Glucksforschung ausgehend wurden N=26 Probanden im Alter von 65 bis 74 Jahren mittels halbstandardisierter Interviews zu Elementen subjektiver Lebensqualitats- und Gluckstheorien (Glucksinhalte, Beschreibung einer glucklichen Person, freie Wunsche, Ursachenannahmen, Kontrolluberzeugungen) befragt. Die inhaltsanalytische Auswertung der Lebensqualitats- und Glucksinhalte ergab 28 Kategorien, die zu 5 ubergeordneten Bereichen (personale Ressourcen, soziale Ressourcen und Interaktion, Aktivitaten, materielle Umwelt und Ressourcen, definitorische Aspekte) zusammengefast wurden. Inhaltliche Akzentuierungen, die in der Literatur bislang nicht beschrieben wurden, lassen sich teils als Besonderheiten der Glucks-/Lebensqualitatstheorien alter werdender Menschen interpretieren. Differenzen zwischen den Vorstellungen uber „Lebensqualitat” versus „Gluck” werden beschrieben. Zusatzlich wurden semantische Ahnlichkeitseinschatzungen zwischen den Begriffen „Lebensqualitat”, „Gluck”, „Zufriedenheit” und „Gesundheit” einer multidimensionalen Skalierung unterzogen. Lebensqualitat und Gluck stellen demzufolge Konstrukte dar, die subjektiv mit deutlichen Unterschieden reprasentiert sind.

Befindlichkeitsregulation durch temporale und soziale Vergleichsprozesse im Alter

Citations

II. Persönlichkeitsentwicklung im Alter

Psychologische Alternsforschung: Beiträge und Perspektiven

Psychological gerontology in Germany: recent findings and social implications

Subjektive Theorien zu Glück und Lebensqualität –Ergebnisse explorativer Interviews mit 65- bis 74jährigen

Comparative report on physical health and functional status.