Voraussetzung zur Betrachtung des Yerhaltens dieser Stoffgruppe im Organismus ist ein kurzer ~berbliek fiber die Nomenklatur (Zusammenfassung bei I t ~ v s s ~ l°~) und tiber die mSgIichen Abwandlnngen ihres Grundgeri~stes. Gehen ,~dr yon der SummenformeI aus, so kSnnen wit n~tfirhche C~l-Steroide mR 1 bis zu 5 Sauerstoffatomen unterscheiden (Cz~O .... C~Oe... usw.). Der Sauerstoff erseheint entweder in Konjugation mit einer Doppelbindung als Ketogruppe ( . . . . on) oder (zusammen mit einem Wasserstoffatom) ats Oxygruppe ( . . . . ol). Diese Ketooder Oxygruppen belinden sich normalerweise a,n den C-Atomen 3, 11, 17, 20 oder 21. Bei Vorhandensein.mehrerer Sauers~offgmappen sprieht man ,con einem -diol, 4rio1 oder -dion, -trion usw. Die raumliehe Lage der Oxygruppen an den asymmetrischen Kohlenstoffatomen bezeichnet man mit c~ oder fi (Epimere). Befindet sich in den E~ingen eine Doppelbindung, so wird dies dutch die Silbe ,,en\" ausgedrfiekt, z .B. ~'regnen. Sind mehrere Doppelbindungen vorhanden, so sprieht man je naeh der Anzahl veto -dien, trien usw. Die genaue Lage der Doppelbind~mg wird dnreh das Vorzeichen A z angegeben. So befindet sich z. B. beim A~-Pregnen... die Doppetbindung zwisehen den C-A~omen 4 und 5. Der ehemische Name ermSglicht in jedem Falle ei~e genaue Vorstellung fiber Zusammensetzung, Konstitution und sterischen Aufbau des betreffenden Steroidmolekfils. Fiir den Aufbau yon Czl-Steroiden bestehen marmigfaehe 5iSgliehkeiten. Im Verhaltnis dazu ist die Anzahl tier bisher isolier~en C2~-Steroide gering (aus der Nebenniere etwa 25). Noeh geringer ist die Anzahl des biologisch aktiven C~-Steroide. Diese besitzen immer eine ~,flunges~ttigt~e Ket~gruppe mit einer Doppelbifidung zwischen dem C-Atom 4 und 5 und der Ketagruppe am C-Atom 3 (A~-Pregnen-3-6n...). Man muB daraus sehlieBen, dal3 dem Organismns nnr ganz bestimm~e MSgtiehkeiten und Wege in der BiIdung nnd im StoffwechseI der C~-Steroide zur Vefffigung stehen. Die C~l-Steroide spielen im Stoffwechset and im Fortpflanzungsgeschehen des tierischen und menschlichen Organismns eine bedeutsame Rolle. Zu ihnen gehSren vor alien Dingen die LXormone der Nebennierenrinde and das Hormon des Ge]bk6rpers im Ovarium oder nnter den besonderen Bedingungen der Sehwangersehaft guch der Placen~a. Obwohl sie ehemisch sehr nahe mi~einander verwandt sind, dienen sie zum Tell doch sehr verschiedenen Aufgaben. Prinzipielle Untersetdede dart man naeh nnseren heutigen Kenntnissen ve t alien Dingen darin sehen, dab die Dedeutnng tier CarSteroide der NNJg vorwiegend im StoffweehseL gesehehen hegt, wahrend die Bedentung der C~.~-Steroide des Ovarinms and der ]Placenta vorwiegend im Fortpflanzungsgesehehen ]iegt. (Bei letzteren sprieht man such yon Gestagenen.) I)ieses Verhalten finder seinen _Azasdruek darin, dab bei den C2~-Steroiden der N N R eine verhaltnisma$ig kon~inuierliehe Ausschfittung w~hrend des ganzen Lebens im Vordergrund steht. Cyelus and Schwangerschaft bewirken nur eine erhShte Aktivit~t einer normaleryceise schon bestehenden kontinuierliehen Ak~ivit~t. Bei den CsrSteroiden des Getbk6rpers und der Placenta imponiert dagegen das vorwiegend periodische Verhal ten in Cyelus und Sehwangerschaft. GelbkSrper and Placenta bilden sieh nnd gehen nach Erffilhmg ihrer Aufgabe wieder zugrunde im Gegensatz zur

Die C21-Steroide, ihr Verhalten im Organismus und Nachweis

Physiologische Chemie der Lebensvorgänge und Organe (Fortsetzung)

Racem. Tetralin-p-chinol wird uber die Strychninsalze der sauren 3-Nitro-phthal-saureester in die optischen Antipoden zerlegt. Die Konfiguration und Konformation der Antipoden wird diskutiert und zur Konfiguration und Konformation der ostra-p-chinole auf Grund des optische Verschiebungssatzes und der Rotationsdispersion in Beziehung gesetzt. Daraus ergibt sich die absolute Konfiguration der Antipoden des Tetralin-p-chinols.

Zur Chemie der p-Chinole, V. Stereochemie des Tetralin-p-chinols und der östra-p-chinole-(10)

Cholesterin ist in allen Korpersaften und -zellen des menschliehen Organismus vorhanden. Wahrend sein Nachweis dank der Windaussehen Untersuchungen leicht moglich ist, wusten wir uber seine Aufgaben und seinen Stoffwechsel bisher recht wenig. Erst in den letzten Jahren sind auf diesem Gebiet Fortschritte erzielt worden, die es angezeigt erscheinen lassen, die Ergebnisse zusammenzufassen und damit die fruher erschienenen Monographien von Hueck, Leupold und BuBger fortzusetzen.

Neues vom Cholesterinstoffwechsel

Wege zur Totalsynthese pflanzlicher Steroide Teil I

Obgleich bereits 1932 die Konstitutionsformel des Cholesterins nach jahrzehntelangen Muhen feststand, hat es doch etwa weitere 15 Jahre gedauert, bis die Stereochemie der Steroide zu ubersehen war. Die meist in der auslandischen Literatur verstreuten Ergebnisse seien hier zusammengestellt1–3). Von den Gerusttypen ausgehend, werden die durch Substitution entstehenden zusatzlichen Asymmetriezentren besprochen. Daruber hinaus werden die Zusammenhange zwischen sterischem Bau und physiologischer Wirkung sowie die Problematik der Totalsynthese und die hier bisher erreichten Erfolge abgehandelt.

A. Heusner

Papers

Die Stereochemie der natürlichen Steroide