Showing papers by "Charité published in 1968"

Partielle Trisomie D1 — eine seltene Chromosomenanomalie

Abstract: Bei einem knapp 2 1/2 jahrigen Madchen mit der abgeschwachten Symptomatik des Patau-Syndroms fand sich in allen untersuchten Zellen ein akrozentrisches Extrachromosom von der Grose eines G-Chromosoms. Auf Grund der Misbildungen ist anzunehmen, das dieses Chromosom ein deletiertes Chromosom D1 darstellt. Die Merkmalsausbildung bei der partiellen Trisomie D1 im Vergleich zum Patau-Syndrom sowie die Atiologie der Chromosomenaberration werden diskutiert.

Persorption of vegetable food particles.

Abstract: In the normal process of digestion, not only substances in solution are absorbed. Solid, undissolved food particles, in macrocorpuscular form, are regularly “kneaded” into the mucosa during their passage through the digestive tract. They pass between the epithelial cells into the subepithelial layer. From here, they are transmitted both by the lymph vessels and by the mesenteric veins into the circulation, where they remain for a considerable time. This process was discovered in 1844 by the Gottingen physiologistHerbst, and later confirmed by others, but was generally considered an impossible and therefore untenable theory, since the passage of such large particles through the mucous membrane does not fit our conception of the physiological mechanism of absorption. We have investigated this phenomenon in detail in recent years with the help of a large team of colleagues under the general heading of “persorption”. For these investigations, we used among other things starch granules as models, as the starch granule possesses outstanding qualities on the one hand for administration and on the other for demonstration in body fluids and tissues. The mechanism of passage through the epithelial cell layer has been reconstructed, and transportation through the intestinal membrane investigated. Quantitative observations of the number of persorbed starch granules in the blood were made. It was found that within a few minutes of the consumption of rolled oats, wheat flakes, whole-meal, or of the same amount of starch in the form of potato- or corn-starch, numerous unchanged starch granules can be demonstrated in the blood. A prerequisite for this mechanism is the persorbability of the starch granules, which is limited by the size and consistency of the uncooked starch granules. Persorption was observed up to a diameter of 110 microns. The persorbability of starch granules may be recognized by their polarizing capacity. Numerous foods when ready to eat contain masses of such persorbable starch granules. In particular, they are present in cereals in flake form (rolled oats, wheat flakes) in whole-meal, in crisp-bread, also in short-bread pastries, biscuits and cakes in which no milk or water is used in the preparation. Dry heat does not affect the persorbability of starch granules. Boiled starch granules lose their persorbability. The mechanism of transportation of persorbed starch granules in the body, deposition as micro-emboli in the lumen of the minute vessels, and elimination from the vascular system were also studied. Phagocytosis of small starch granules (e.g. rice) by leukocytes was observed. Alterations in the vascular system of animals, due to such granules which had been persorbed or had entered the circulation, were also seen. Other particles of vegetable origin can also be persorbed. The phenomenon of persorption was also demonstrated in man and animals with cellulose particles, pollen, spores, fragments of plant hairs. Yeast cells are found in the chyle, blood, urine, cerebrospinal fluid after oral administration.

Postoperative stress reaction after neurosurgical procedures in comparison to standard reactions

Abstract: Nach der operativen Entfernung von Tumoren des Groshirns und nach der Anlage einer Torkildsen-Drainage wegen eines erhohten Hirndruckes kommt es postoperativ bei komplikationslosem klinischem Verlauf zu einer regelhaften hypothalamo-hypophysar-adrenalen Stress-Reaktion im Sinne des Standardverhaltens. Bei Schadigungen im Bereich der Hypophyse und des Hypothalamus wird eine unzureichende Reaktion beobachtet.

Entwicklung, Wachstum, Reifung

Abstract: Seit Darwin 1 die Grundgesetze der phylogenetischen Entwicklung niederlegte und Haeckel 2 die annahernde Wiederholung stammesgeschichtlicher Stufen auch fur Fruhstadien der Ontogenese nachwies, ist „die Entwicklung“ zu einem allgemein anerkannten Prinzip geworden. Die Entwicklungsrichtungen zeitlich etwa gleicher Perioden, die Mutation, Selektion, Isolation und das Fortschreiten vom Einfachen zum Komplizierten sind schon populares Wissen.

Cerebral damage caused by ventriculography. A contribution to puncture porencephaly

Abstract: Es wird auf die wenig bekannte Gefahr hingewiesen, das nach Ventrikulographien und Ventrikelpunktionen bei gesteigertem Hirndruck progrediente Porencephalien im Stichkanal infolge Encephalomalacie entstehen. Vor breiter Indikationsstellung fur diese Eingriffe und vor der Technik des Punktierens ohne Mandrin mit aufgesetzter Spritze sowie Aspirationsversuchen wird gewarnt.

Zur zellulären Reaktion des Thymus nach Tumorimplantation

Abstract: As is shown by electron-microscopic examinations of the thymus, the implantation of ascites-tumour cells usually causes degenerative changes of thymus cells in mice with simultaneous involution of the organ. These changes are already perceptible on the second day. After 7 days most of the lymphocytes give evidence of a so-called ‘segregation’ of karyoplasm, whereas simultaneously a high dissociation of cells is partially observed. Pyknotic cells could not be observed. Obviously, however, the cellular reaction of the separate thymi is different, which is possibly in relation with tumour growth.

[The influence of children's blood groups ABO on placental passage of fetal erythrocytes. Contribution to the pathogenesis of the neonatal ABO-incompatibility].

Abstract: 38 0-Frauen unterschiedlicher Blutgruppenkonstellationen zum Kind (22 0/0, 14 0/A und 2 0/B) wurden im Verlauf vor, unter und nach der Entbindung mit dem Alkalidenaturierungsverfahren (I) (Betke, Marti u. Schlicht) sowie mit der Saureelutionsausstrichmethode (II) (Kleihauer u. Betke) auf ihren HbF-Gehalt untersucht.

Erstergebnisse (Initialeffekte) der Behandlung mit Mogadan bei Propulsiv-Petit mal-Epilepsie

Abstract: Die Mogadan-Behandlung von 16 Kindern mit Propulsiv-Petit mal-Epilepsie zeigte bei je 6 Kindern vollstandigen und unvollstandigen Erfolg, bei 4 Kindern keine wesentliche Wirkung des Medikaments auf klinische Anfalle oder EEG-Veranderungen. Wahrend die Anfalle bei 11 Kindern beseitigt werden konnten, normalisierten sich die EEG-Befunde nur bei 6 von ihnen; zweimal entwickelten sich Krampfherde, dreimal wurden grose Anfalle provoziert. Der anfallhemmende Einflus setzte bisweilen schon nach 24 Std, gewohnlich innerhalb von 2 Wochen ein. Der sedierende Effekt des Mogadan verhinderte manchmal ausreichend hohe Dosierung; andere bedeutsame Nebenwirkungen traten selten auf. Durch zusatzliche Hormongaben ist eine Besserung unvollstandiger Behandlungsergebnisse moglich. Es wird vermutet, das durch grosere Anfangsdosen (15 mg taglich) sowie durch alternierende Verabreichung von Mogadan und Hormonen im Sinne einer Schaukeltherapie noch gunstigere Effekte erzielt werden konnen.

[Albright's hereditary osteodystrophy and the Ullrich-Turner syndrome].

Abstract: Es wird uber eine 18jahrige Patientein mit Ullrich-Turner-Syndrom und deutlicher Skeletsymptomatik (Brachymetacarpie, Brachymetatarsie) berichtet. Die Symptomatik entsprach der Kombination Osteodystrophia hereditaria Albright (gemeint ist dabei die leichte Form der O.h. Albright = Pseudo-Pseudohypoparathyreoidismus) und chromatinnegativer Gonadendysgenesie. Es wird die Meinung vertreten, das es sich bei dieser fraglichen Kombination um Ullrich-Turner-Syndromfalle mit ausgepragter Skelettsymptomatik handelt, die nur der Symptomatik der Osteodystrophia hereditaria Albright ahneln, aber nie eine Tetanieanamnese aufweisen.

Das „übertragene“ Kind und seine Neurologie

Abstract: Die Schwierigkeit der neurologischen Diagnostik liegt in der Definition begrundet, welche zwischen ubertragenen, uberreifen und spatgeborenen Kindern unterscheidet (Josten 1).

Distribution of lipids in sialosis of parotids. Studies in guinea pigs

Abstract: An Hand von einigen Fettfarbungen wird der Einflus einer pharmakologisch induzierten Sialose an der Parotis von Meerschweinchen auf die Fettverteilung dargestellt. Die Neutralfette nehmen in den Acini offensichtlich zu, obwohl die Sudan III-Farbung das Gegenteil aussagt. Fur die Streifenstucke konnte ubereinstimmend eine Entleerung des oberen Zellteiles festgestellt werden.

Die Neurologie des Kindes im ersten Lebensjahr

Abstract: Im ersten Lebensjahr vollzieht sich die schon im Kapitel I dargestellte spezielle menschliche Entwicklung des Kindes in systematischer Reihenfolge. Dabei steht im Vordergrund die Entwicklung der gnostischen Fahigkeiten und des Sprachverstandnisses. Beides sind erlernbare, nicht angeborene Funktionen. Es scheint mir wichtig, das diese beiden am Anfang der Entwicklung stehen und erst mit einem Jahr der phylogenetisch determinierte Reifungsvorgang der Lokomotion einsetzt. In der vorhergegangenen Zeit ist aber die Kommunikation bereits vollig uber Auge und Ohr hergestellt, und die spatere Lokomotion steht ganz im Dienste der Erkenntnisse und Vorstellungen seitens dieser beiden Sinnesgebiete und ihrer zugehorigen Hirnteile. Ihre Inhalte und Moglichkeiten bestimmen daher jede weitere Handlung im motorischen Bereich.

Die Hilfsmethoden der klinischen Untersuchung

Abstract: Bei Beklopfen des Schadels ergeben sich in verschiedenem Alter und bei verschiedenen Prozessen bestimmte Schallveranderungen, welche bereits 1855 von Beetz 1, 1895 von Bruns 2, 1907 von Koeppe 3 und in abschliesender Systematik und Grundlichkeit 1932 von Benedek 4 mitgeteilt und bearbeitet worden sind. Unabhangig von deutschen Untersuchern fanden auch auslandische Autoren die gleichen Symptome (z. B. Macewen 5,6,7).

Das Frühgeborene und seine Neurologie

Abstract: Die von Miller 1 vorgeschlagene Definition der Fruhgeburt nach Geburtsgewicht hat trotz begrundeter Kritik v. Pfaundlers2 sich durchgesetzt: Die Weltgesundheitsorganisation3 hat 1950 festgelegt, das eine Fruhgeburt ein lebendes Kind ist, das 2500 g oder weniger wiegt. Ist das Gewicht nicht festzustellen, so werden zur Fruhgeburt die lebenden Neugeborenen gezahlt, die eine Schwangerschaft von weniger als 37 Wochen, gerechnet vom 1. Tag der letzten Menstruation haben. Die Korpermase schwanken dabei zwischen 35 cm in der 28. und 47 cm in der 37. Schwangerschaftswoche.

Allgemeine Regeln der neurologischen Untersuchung im Kindesalter

Abstract: Hier werden die allgemein notwendigen Kenntnisse der neurologischen Untersuchung unabhangig vom Alter besprochen. Die speziellen Methoden finden sich alterszugehorig in den jeweiligen Kapiteln.

Die Geburt als Ursache topisch erfaßbarer Hirn-, Rückenmark- und Nervenschädigungen

Abstract: Geht man davon aus, das die Geburt eines Menschen nicht nur ein fur seine besondere Entwicklung eigentumliches Ereignis ist, sondern das auch die Physiologie der Geburt mit ihren mechanischen Faktoren eine in dieser Form des Ablaufes nur ihm zukommende Besonderheit darstellt, so verwundert es nicht, das Schadigungen bevorzugt am positiv allometrisch wachsenden Teil, namlich am Kopf und am Gehirn auftreten. Die sog. cerebrale Kinderlahmung (Cazauvielh 4 u. a.) mit ihren symptomatischen Einzelbildern ist meist eine perinatale Enzephalopathie (Lesny und D. Muller 5, Muller und Barth 6, Abb. 29), deren Ursachen haufig geburtsmechanische Vorgange und Schaden sind (Little 7, Schwartz 8, Schmidt 9 u. a.). Die mechanisch bedingten Schaden in Form von Falx- und Tento-riumrissen haben dabei eine positive Korrelation zum Geburtsgewicht (Grontofft 10: bei Kindern unter 2500 g in 4%, bei Kindern von 4500 bis 5100 g in 66%), wahrend die asphyktischen Hirnblutungen bei Kindern mit 1000 g Gewicht in 40%, bei Kindern mit 3500 bis 4500 g nur noch in 1% der Falle auftreten. Dominok 1 fand diese Blutungen in der fetalen Keimschicht im Abflusgebiet der v. terminalis als Symptom geburtsbedingt erhohten Innendruckes.

Vergleichende klinische Untersuchungen des Diuretikums p-Chlorbenzolsulfonamido-thiadiazol-sulfonamid (Siccamid) mit Acetazolamid

Abstract: In einer klinischen Versuchsreihe wurden die Carboanhydrasehemmer Acetazolamid und Siccamid = p-Chlorbenzolsulfonamidothiadiazol-sulfonamid bezuglich ihrer diuretischen Wirkung sowie in ihrer Wirkung auf den Saure-Basen-Haushalt und auf die Atmung miteinander verglichen.

Das Neugeborene und seine neurologische Untersuchung

Abstract: Bei allen Untersuchungen soll der aktuelle Allgemeinzustand zunachst vermerkt werden: Untersuchung am schlafenden, wachenden, hungrigen, gesattigten, erbrechenden, defakierenden, psychisch indifferenten oder weinenden Kind. Alle Reflexe werden gehemmt durch transitorische Dominanz-bildung (s. Kap. II, Dominanzproblem): So steigt die Erregbarkeit im Hungerzustand; wahrend des Weinens sind infolge der Irradiation des Schmerzreizes bzw. der dominanten Unlustempfindung (Hunger) Reflex- und sonstige Untersuchungen kaum moglich; bei gefulltem Rektum oder gefullter Blase sind Reflexe schwer auslosbar, wahrend der Defakation oder wahrend des Erbrechens erlischt z. B. der orale Einstellautomatismus (Haggstrom 5). Hierbei kann die transitorische Dominantenbildung die klinische Diagnostik unterstutzen: Schreit ein Kind aus Hunger, so ist die orale Einstellung betont vorhanden, schreit es aus Schmerz oder anderen Grunden, so erlischt der Reflex. Ist das Kind hungrig, dreht es den Kopf zur Seite der Beruhrung, ist es satt, zur Gegenseite. Exsikkation verandert die allgemeine Reaktionsbereitschaft je nach dem aktuellen Ionenhaushalt in Form von Erregbarkeitssteigerung oder -herabsetzung (Elektrolytmangel-Syndrom).