Showing papers in "Revue Francaise De Sociologie in 1967"

Chahut traditionnel et chahut anomique dans l'enseignement du second degré

Abstract: Jacques Testaniere : Traditionelle und anomische Storsucht im Mittelschulwesen. Allem Anschein entgegen hat die Storsucht im herkommlichen pedagogischen System eine nutzliche Funktion. Aber seit dem erleichterten Eintritt in die Mittelschule von Kindern, welche ihrer sozialen Herkunft wegen kulturell beeintrachtigt sind, verschwinden nach und nach die traditionellen Storformen, zugunsten neuer, bis dahin unbekannter Arten von Unordnung, in denen sich die durch die Ausbreitung der Schulbevolkerung entstehende Anomie ausdruckt. Diese neuen, anomischen Formen der Storsucht gehen natiirlich Hand in Hand mit mangelhaftem Funktionieren des pedagogischen Betriebs. Die Demokratisierung im Gebiet der Aufnahme neuer Schiller hat derartige Folgen, dass man schliesslich die ganzen herkommlichen pedagogischen Methoden und Strukturen in Frage stellen muss, um eine wirkliche Demokratisierung des Unterrichtswesens zu fordern.

Les filières de la carrière politique en France

Abstract: Mattei Dogan : Die Wege der politischen Laufbahn in Frankreich. Unter der 3. und 4. Republik waren die Wege zur Macht sehr verschieden und ihre sozialen Grundlagen haben sich zwischen 1870 und 1950 durch und durch verandert. Jede Typologie der politischen Karrieren ist etwas willkiirlich. Man kann trotzdem mehrere Geleise unterscheiden: Tatigkeiten in der Partei, in der Gewerkschaft, in der lokalen Politik und Verwaltung, Journalismus, Familienbeziehungen, Vermogen, Rednerbegabung usw... Um die Stellung des politischen Personnels in den herrschenden Klassen zu bestimmen, muss man unbedingt zwischen wichtigen Parlamentmitgliedern und mittleren Abgeordneten unterscheiden.

Techniques de classification automatique utilisant un indice de ressemblance

Abstract: W. Fernandez de La Vega : Ueber die Techniken einer automatischen Klassifikation, die ein Ahnlichkeitsmerkmal benutzt. ; Aus einem formalistischen Gesichtspunkt studiert der Autor eine besondere Kategorie von Klassifikationsmethoden die, -und darin liegt der Unterschied mit der Methode der latenten Klassen — kein Modell zur Klassenstrukturstudie benutzen. Diese Methoden gehen von einer Matrize der Ahnlichkeitsmerkmale aus. Die Merkmale lassen sich fur jeds Paar des zu klassifizierenden Ganzens berechnen.

Gurvitch G., Les cadres sociaux de la connaissance.

Abstract: Namer Gerard. Gurvitch G., Les cadres sociaux de la connaissance.. In: Revue francaise de sociologie, 1967, 8-4. pp. 570-571.

Persistance de la famille étendue dans un milieu industriel urbain

Abstract: Jean Remy : Bestandigkeit der weitverzweigten Familie in einer industriellen und stadtischen Umwelt. In einer industriellen und stadtischen Umwelt bestehen die Gefuhlsbande einer weitverzweigten Familie fort, indem sie Anpassungsmittel zu den neuen Lagen erfinden. Obgleich die weitverzweigte Familie ihre Strukturationsfunktionen der ganzlichen Gesellschaft verloren hat, spielt sie doch eine bevorzugte Rolle fort, — u.z die Befriedigung sozialer affektartiger Bedurfnisse. Eine in Charleroi (Belgien) durchgefiihrte Untersuchung gestattet uns, einige Bestandteile dieser Hypothese zu bestatigen, namlich : die Rolle der Nahe der Familie in der Bewertung des Wohnortes, die uberwiegende Rolle der Familie in dem Entspannungsverkehr, den man in einem engeren Kreise pflegt. Was die Autoritat der weitverzweigten Familie uber die Kernfamilie anbetrifft, ist dieser Verkehr belanglos.

Pour une théorie sociologique de la sécurité sociale dans les sociétés industrielles

Abstract: Guy Perrin : Fur eine soziologische Theorie der Sozialversicherung in industriellen Gesellschaften. ; Die Einfuhrung der Sozialversicherung ist ein echtes Produkt der industriellen Gesellschaften. Ihre Funktion, -wenn nicht ihre Struktur- war der Anlass zu einer grundsatzlichen Uebereinstimmung auf internationaler Ebene, so dass eine fur die meisten Gesellschaften gultige Theorie ermoglicht wurde. Die Forschung nach den Grundlagen dieser Theorie wird durch zwei Orientierungen bestimmt. Einerseits, hauptsachlich in Europa, richtet sie sich nach der Geschichte der sozialen Hilfseinrichtungen und zielt darauf ab, einen idealtypus nach einer weberischen Methode herauszuschalen. Andererseits versucht diese Forschung, die eigentliche Bedeutung der Sozialversicherung in den heutigen industriellen Gesellschaften zu bestimmen. Die hier vorgeschlagene Auslegung stiitzt sich auf eine Typologie der hauptsachlichen Systeme und auf eine Schilderung ihrer zusammenlaufenden Entwicklungen in den letzten Jahren, unter dem Einfluss der grandsatzlichen, dem technischen Fortschritt und der wirtschaftlichen Entwicklung entsprechenden Tendenzen ; wobei allerdings die aus dem Entwicklungsstand der sozialen Umwelt und Gemeinwerten entstehenden Eigentumlichkeiten nicht zu vernachlassigen sind. Diese Entwicklung regt dazu an, gewisse wichtige Fragen zur Zukunft der industriellen Gesellschaften, besonders was ihre soziale Schichtenbildung und Organisation anbetrifft, zu stellen, die sowohl den Wissenschaftler als auch den Politiker angehen.

Considérations sur la nature de l'anomie

Abstract: Chazel, F. : Ueber das Wesen der Anomie. ; Soll eine Analyse der Anomie vollstandig sein, so setzt sie eine Analyse der Gesamtgesellschaft, d.h. der sozialen Ordnung, ihrer Grundlagen und ihrer Natur voraus. So hat Merton einige Wesensmerkmale der Anomie ausser Acht gelassen als er das Individuelle im abweichenden Verhalten zu sehr in den Vordergrund stellte. Wie Durkheim es meisterhaft gezeigt hat, ist Anomie vor allem Schwachung, wenn nicht Zerbrockelung der sozialen Ordnung ; dabei wird das System der kollektiven Symbolik entscheidend mitbedingt, wie es T. Parsons mit Recht betont hat. Bex allem Interesse fur Mertons Versuch der Systematisierung, bleiben also seine Kriterien auch fur eine Situation) vielleicht die heutige in Frankreich, der relativen Anomie ungenugend. Eine Analyse der Gesamtgesellschaft und der kollektiven Symbolik ist auch in diesem Fall unerlasslich.

Permanence ou variations des objectifs poursuivis par les lycées depuis cent ans@@@Permanence ou variations des objectifs poursuivis par les lycees depuis cent ans

Abstract: Viviane Isambert-Jamati : Bestandigkeit und Wechsel der Ziele im Mittelsehubvesen wahrend der letzten 100 Jahre. ; Sind die Ziele des franzosischen Mittelschulwesens wirklich so monolitisch und unabanderlich, wie so haufig behauptet wird ? Wenn nicht, wie konnen seine Veranderungen erklart werden ? Um die erste Frage zu beantworten, analysiert der Verfasser den Inhalt von seit 1860 in den Mittelschulen gehaltenen Festreden, wobei er auf die Simiandsche Methode sich stutzende Zeitabteilungen vornimmt. Einige Beispiele zeigen, wichtige diachronische uns synchronische Veranderungen auf. Zur Beantwortung der zweiten Frage zieht der Verfasser einerseits die Co-Variationen der untersuchten Eigenschaften und einer Reihe ausserer Erscheinungen, andererseits aber so weit wie moglich die inneren Co-Variationen dieser Eigenschaften selbst heran.

Un système de normes pédagogiques. Les instructions officielles dans l'enseignement élémentaire français

Abstract: Jacqueline Chobaux : Ein System pedagogischer Massstabe : die offiziellen Vorschriften. Es handelt sich hier um eine Analyse der Vorschriften zum offentlichen Grundschulwesen in Frankreich seit 1887. Der Autor beschreibt erstens die Geschichte der Vorschriften, die Mechanismen ihrer Ausarbeitung und die wichtigsten ihrer sich daraus ergebenden Eigenschaften. Zweitens betrachtet er ihren Inhalt als ein System pedagogischer Massstabe. Dabei analysiert er drei Arten der den Vorschriften zu Grunde liegenden Werte, und zwar die, welche 1) die Ziele des Unterrichts, 2) die Auffassungen der kindlichen Personlichkeit und 3) das Verhaltnis zwischen Lehrer und Schuler betreffen. Schliesslich gibt er einige Hinweise auf die Rolle, die die Vorschriften in der Schulpraxis spielen.

Les budgets-temps et l'étude des horaires de la vie quotidienne

Abstract: Guilbert, M., Lowit, N.. Creusen, J. : Zeitbudgets und die Studie der Zeitverteilung des Alltagslebens. ; Mittels einer Zeitbudgetserhebung, deren zwei erste Artikeln in dieser Zeitschrift erschienen sind, legen die Autoren ihre Methode dar : diese gestattet ihnen nicht nur die Dauer sondern die Zeiteinteilung der Beschaftigungen zu zifiern. Sie benutzen den Begrifr der zu einem gewissen Zeitpunkt und in einer gewissen Gruppe vorwiegenden « Hauptbeschaftigung », was ihnen ermoglicht den Ablauf des Stundenplans des Alltagslebens am Mittwoch und am Sonntag zu vergleichen-, und zwar nach Geschlecht und sozioberuflicher Kategorie der Nachgefragten.

Les relations causales : problèmes de définition et de vérification

Abstract: Raymond Boudon : Die kausalen Beziehungen, Definitions- und Ueber- prufungsproblem. Was versteht man darunter wenn man sagt, dass zwei soziologische Variabeln durch ein kausales Verhaltnis verbunden sind und ist es moglich ein kausales Verhaltnis, unter den nicht-experimentellen Forschungsbedingungen, die die Soziologie kennzeichnen, zu bestatigen ? Der Verf asser nimmt eine sich auf die Arbeiten von H. Simon und den Artikel von F. A. Isambert stutzende Diskussion wieder auf. Er zeigt, dass der Begriff « Ursache » aus dem Begriffe : Mithineinziehung genau definiert werden kann. Diese Begriffsbestimmung bleibt aber theoretisch und sie bedarf operatorische Definitionen zur Erganzung. Was die Bestatigung der kausalen Verhaltnisse anbetrifft so wird vom Verfasser gezeigt, dass die Verwendung von mathematischen Werkzeugen in alien Fallen eine gewisse Zahl von Behauptungen voraussetzt. Infolgedessen kann man nie das Vorhandensein eines kausalen Verhaltnisses absolut beweisen. Im zweiten Teil wird das Problem der Beziehungen zwischen der Regressionanalyse und mathematischen Modellen der kausalen Analyse gestellt.

Inégalités régionales ou inégalités sociales ? Essai d'explication des taux de scolarisation

Abstract: Alain Darbel : Regionale oder soziale Ungleichheit ? Versuch einer Erklarung der Schulbesuch-Prozentsatze. ; Die Unterschiede im Mittelschulbesuch scheinen durch ein einfaches Modell erklarbar. Wenn man annimmt, dass das Verhalten eines Mitgliedes der Gesellschaft durch das Zusammenspiel der « erlebten » Erfolgswahrscheinlich- keit bestimmt ist, d.h. durch die Erfahrungen seiner sozialen Gruppe und die Erwartungen seiner Beziehungsgruppe, so verschwinden fast ganzlich die Widerspriiche zwischen Studien, die das individuelle Verhalten durch das Zusammenspiel der allgemeinsten sozialen Bedingungen erklaren, und solchen, die die ekologischen Einzelbedingungen hervorheben. Ein mathematisches Modell erlaubt die hier benutzten theoretischen Vorschlage zu bestatigen, nur muss hinzugefugt werden, dass die regionalen Verschiedenheiten manchmal tiefer liegende soziale Ungleichheiten verdecken. Dieses Modell kann auf viele andere wirtschaftliche und soziale Gebiete angewandt werden.

L'adoption du tracteur dans une zone de polyculture (l'Ouest du département de l'Aude)

Abstract: Gaston Lanneau : Die Annahme des Ackerschleppers in einer Zone des Anbaues verschiedener Erzeugnisse. ; Diese Studie bemuht sich einige Vorgange und Konsequenzen von der Annahme des Ackerschleppers hervozuheben. Die Bauern haben zuerst dem psychosozialen Druck nachgegeben, indem sie nur das ausserliche Merkmal der Modernisierung annahmen und die alten wirtschaftlichen Denkarten und Methoden unverandert beibehielten. Diese durch die Ergebnisse der Untersuchung verurteilte pseudofortschrittliche Einstellung notigte den Bauern, seine individualistischen Verfahren aufzugeben und sich einer wirklichen genossenschaftlichen Organisation zuzuwenden.

Permanence ou variations des objectifs poursuivis par les lycées depuis cent ans

Abstract: Viviane Isambert-Jamati : Bestandigkeit und Wechsel der Ziele im Mittelsehubvesen wahrend der letzten 100 Jahre. ; Sind die Ziele des franzosischen Mittelschulwesens wirklich so monolitisch und unabanderlich, wie so haufig behauptet wird ? Wenn nicht, wie konnen seine Veranderungen erklart werden ? Um die erste Frage zu beantworten, analysiert der Verfasser den Inhalt von seit 1860 in den Mittelschulen gehaltenen Festreden, wobei er auf die Simiandsche Methode sich stutzende Zeitabteilungen vornimmt. Einige Beispiele zeigen, wichtige diachronische uns synchronische Veranderungen auf. Zur Beantwortung der zweiten Frage zieht der Verfasser einerseits die Co-Variationen der untersuchten Eigenschaften und einer Reihe ausserer Erscheinungen, andererseits aber so weit wie moglich die inneren Co-Variationen dieser Eigenschaften selbst heran.

Le fonctionnement des Commissions et la préparation du Ve Plan. L'exemple de la Commission de la Main-d'œuvre

Abstract: Ж. О. С. Гайвард: Работа Комиссий и подготовка 5-го Плана. Пример Комиссии Рабочей Силы. По установившейся традиции, планировочные комиссии принято было считать основой « согласованной » экономической политики французкого правительства. Однако, благодаря непрерывному усилению политических влияний, 5-ый план значительно отличается от первоначальной схемы Ж. Моннэ. Давление, оказываемое в процессе планирования, как со стороны правительства, так и со стороны организованных экономических групп, ослабило не только эффективность, но и желательность прежних методов, направленных на добровольное принятие Плана всеми заинтересованными сторонами. Политизация Плана и трудности перспективных исчислений активного населения поставили Комиссию Рабочей Силы перед трудной задачей, следствием чего явился упадок интереса организованных экономических групп по отношению к Плану, превратившемуся из коллективного договора для достижения общей цели в спорное проявление должности. Связи, богатство, ораторский талант, разумеется, тоже играют роль. Для определения места, которое занимают политические деятели в правящем классе, необходимо отличать выдающихся членов Национального Собрания от рядовых депутатов.

Homophilie des valeurs ou influence par sympathie ? Une expérimentation

Abstract: Kling, A. : Homophilie der Werte oder Beeinflussung aus Sympathie ? Ein Experiment. Zwei Neigungen sind bei Leuten zu beobachten : viele haben diejenige nicht gern die ihre Meinungen nicht teilen (Homophilie), einige dagegen nehmen aus Sympathie die Ansichten von Leuten an, die sie gern haben (Beeinflussung aus Sympathie). Diese Vorgange haben jedoch nicht bei den selben Personlichkeitstypen statt. Mit dem hier durchgefuhrten Experiment wird man daruber klar, dass die Beeinflussung nur auf schlaffe Personlichkeiten wirkt. Die Homophilie dagegen wird durch ein gewisses Starrheitsniveau bestimmt ; ist dieses Niveau uberschritten, so findet keiner der zwei Prozessen mehr statt.