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Die ausgebliebene Endtheophanie. Eine Studie zu Jes 56—66

TLDR
In this article, Tritojesaja bezeichnete dritte Teil des Jesaja-Buches (Kap. 55-66) ein von den vorhergehenden Kapiteln abzusetzender, besonderer Komplex ist, kann seit den Untersuchungen B. DUHMS als ein gesichertes Ergebnis literarkritischer Forschung gelten.
Abstract
Daß der in der alttestamentlichen Wissenschaft als »Tritojesaja« bezeichnete dritte Teil des Jesaja-Buches (Kap. 55—66) ein von den vorhergehenden Kapiteln abzusetzender, besonderer Komplex ist, kann seit den Untersuchungen B. DUHMS als ein gesichertes Ergebnis literarkritischer Forschung gelten. DUHM charakterisiert diesen Komplex mit folgenden Sätzen: »Als Schriftsteller unterscheidet sich Tritojesaja von Deuterojesaja so stark wie möglich. Häufig zwar nimmt er im Anfang eines Gedichtes einen höheren Flug und erinnert dann ab und an an seinen Vorgänger, aber meist sinkt er in versifizierte Prosa herab«. Die Einheit der Kapitel 56—66 stand für DUHM außer Frage. Er setzte »Tritojesaja« um 450 v. Chr. an. Im Jahre 1928 bestätigte K. ELLIGER mit einer gründlichen stilkritischen Untersuchung die Ansicht, daß es sich in Jes 56—66 um ein einheitliches Ganzes handelt, rückte jedoch den unbekannten Propheten in die Zeit Haggais und Sacharjas, also um 520 v. Chr.. Doch diese Thesen stießen auf Widerspruch. Insbesondere R. ABRAMOWSKI hat in seinem größeren Aufsatz »Zum literarischen Problem Tritojesajas« die Auffassung vertreten und eingehend begründet, daß in Jes 56—66 mehrere Dichter angenommen werden müßten. Auch im Kommentar von P. VOLZ liest man die Erklärung: »Tatsächlich sind die Unterschiede innerhalb der Abschnitte in zeitgeschichtlicher, stilistischer, geistiger und religiöser Hinsicht so groß, daß mir eine Einheitlichkeit der Persönlichkeit wie des Zeitraums ausgeschlossen erscheint«. VOLZ vermutet, »daß die Kapitel Jes 56—66 sich in ihren einzelnen Stücken auf den Zeitraum ungefähr vom 7. bis zum 3. Jahrhundert erstrecken«. O. EISSFELDT denkt in seiner »Einleitung in das Alte Testament« an mehrere Dichter, weil das einheitliche Gepräge fehlt. Jedoch besteht die immer wieder betonte Schwierigkeit darin, daß nirgendwo Hinweise

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