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Die Fahrenholzschen Organe der Dipnoi und Brachiopterygii

Wolfgang Pfeiffer
- 01 Jan 1968 - 
- Vol. 90, Iss: 1, pp 127-147
TLDR
In this article, the authors present a detailed analysis of the rezenten Gattungen of Dipnoi and Brachiopterygii, including Schleimzels, Neuromasten der Epidermis, Geschmacksknospen and Fahrenholzschen Organe.
Abstract
1. Die Haut aller rezenten Gattungen der Dipnoi und der Brachiopterygii, insbesondere die Schleimzellen, Neuromasten der Epidermis, Geschmacksknospen und die Fahrenholzschen Organe wurden lichtmikroskopisch untersucht. 2. Die Dipnoi besitzen einen Typ groser Schleimzellen in der Epidermis, die Brachiopterygii zwei verschiedene Typen, namlich grose, sog. „Kolbenzellen“ und kleinere Becherzellen. Alle Schleimzellen entleeren ihren Inhalt an der Hautoberflache. 3. Bei den Brachiopterygii sind die Geschmacksknospen auf die Mundhohle beschrankt und auf der Oberseite der Zungenspitze besonders haufig. In der Haut der Dipnoi wurden, bei Lepidosiren oft, bei Protopterus selten, Sinnesorgane gefunden, die von den ublichen Geschmacksknospen abweichen. 4. In der Kopfhaut von Calamoichthys calabaricus wurden kryptenformige, sog. „Fahrenholzsche Organe“ entdeckt. Sie sind bei Calamoichthys und Polypterus delhezi auf die Kopfregion beschrankt. An der Schnauzenoberseite sind sie besonders zahlreich. Ahnliche Fahrenholzsche Organe sind bei allen drei Gattungen der Dipnoi auf der Kopfregion besonders haufig, aber auch am ubrigen Korper, mit Ausnahme der unpaaren Flossen, verbreitet. 5. Die Fahrenholzschen Organe der Brachiopterygii sind nie, die der Dipnoi immer in die Cutis eingesenkt. Sie enthalten in ihrem basalen Teil ein einschichtiges Sinnesepithel, das auf Stutzzellen ruht. Der distale Teil der Krypte wird von schmalen Wandzellen ausgekleidet. Schleimzellen fehlen in den Fahrenholzschen Organen. Der Schleim, den die Fahrenholzschen Organe in ihrem Lumen enthalten, entstammt den Schleimzellen der Epidermis. Nur bei den Brachiopterygii konnte fur die Sinneszellen ein Cilium nachgewiesen werden, wie auch fur die Wandzellen. 6. Die Fahrenholzschen Organe der Brachiopterygii werden von flachen Mantelzellen umgeben und gegen die ubrige Epidermis abgeschirmt. Sie stehen immer einzeln. Eine Bedeckung durch Mantelzellen fehlt den Fahrenholzschen Organen der Dipnoi. Sie sind bei Neoceratodus in Gruppen und bei Lepidosiren manchmal so dicht beisammen, das zwei Organe mit einem gemeinsamen distalen Teil ausmunden konnen. 7. Zwischen den Fahrenholzschen Organen verschieden groser Dipnoi bestehen keine grundlegenden Unterschiede. Die Verschiedenheiten betreffen nur die Grose der Organe, der Zellen und der Zellkerne, sowie die Zahl der beteiligten Zellen und das Verhaltnis Tiefe: Breite des Organs. 8. Die Fahrenholzschen Organe der Brachiopterygii und der Dipnoi werden innerviert. Freie Nervenendungen bilden feine Fasernetze, die um die Organe herum besonders dicht sind, wie die Silberimpragnierung der Neurofibrillen nach Bodian-Ziesmer zeigt. 9. Funktion und Bedeutung der Fahrenholzschen Organe sind vollig unbekannt. Sie werden in Zusammenhang mit der besonderen Lebensweise der Brachiopterygii und Dipnoi diskutiert.

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