Ein aus Daten der Blutzirkulation kalkulierter Index zur Beurteilung der vegetativen Tonuslage

TLDR: The Vegetativer Index (V.I) as mentioned in this paper is a measure of the effect of diastolischen Blutdruck (d) and the Pulsfrequenz (p) on the veranderung of vegetativen Gleichgewichtes.

Abstract: Es wird uber eine neue Untersuchungsmethode fur die fortlaufende Registrierung der Veranderungen der vegetativen Tonuslage mit Hilfe eines Index berichtet, welcher aus dem diastolischen Blutdruck (d) und der Pulsfrequenz (p) kalkuliert wird und der „Vegetativer Index” (V. I.) genannt wurde. Seine Formel lautet: $$V.I. = (1 - \frac{d}{p}).100.$$ Dieser Index grundet sich auf die Erfahrung, das die zahlenmasigen Werte von diastolischem Druck in mm Hg und der Pulsfrequenz bei Personen von mittlerem Lebensalter in vegetativem Gleichgewicht annahernd gleich sind, ihr Quotient d/p also 1 ist. Bei einer Verschiebung des vegetativen Gleichgewichtes nach der sympathicotonen Richtung erniedrigt sich der diastolische Druck und die Pulsfrequenz erhoht sich, der Quotient d/p wird also kleiner als 1 sein. Bei der Parasympathicotonie ist der diastolische Druck hoher und die Pulsfrequenz kleiner, daher wird der Quotient d/p groser als 1 sein. Auf Grund der Untersuchungen an 1000 gesunden Individuen stellte man fest, das die Normalwerte des V.I. sich um 0±15 bewegen. Bei der Sympathicotonie ist der Index immer mehr positiv, bei der Parasympathicotonie immer mehr negativ. Nach Verabreichung von Adrenalin oder Hydergin verhalt sich der V.I. den Erwartungen entsprechend. Adrenalin verursacht positive, Hydergin negative Verschiebungen der V.I.-Werte. Der Vergleich der Kurve des V.I. mit der des Blutzuchkerspiegels zeigt, das beide einen fast parallelen Ablauf unter dem Einflus von Adrenalin aufweisen. Nach intravenoser Verabreichung von 1 I.E. Insulin pro 6,5kg Korpergewicht veranderten sich V.I. und Blutzuckerspiegel in entgegengesetztem Sinne. Der Index erwies sich auch fur die Kontrolle der Veranderungen der vegetativen Tonuslage im Laufe verschiedener Krankheiten, etwa beim Ulcus duodeni usw., als sehr brauchbar.