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Kontinuierliche Registrierung der Temperatur und der Phosphat-Konzentration im Oberflächenwasser des nordwestafrikanischen Auftriebswasser-Gebietes

Günter Weichart
- Vol. 23, Iss: 2, pp 49-60
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TLDR
In this paper, a new Apparatur for the registration of Phosphat-Konzentration in the nordwestafrikanische Auftriebsgebiet is presented.
Abstract
Im Fruhjahr 1968 unternahm das deutsche Forschungsschiff “Meteor” eine Expedition in das nordwestafrikanische Auftriebsgebiet. Wahrend dieser Expedition wurden auf allen Fahrtstrecken und hydrographischen Schnitten zwischen den Kanarischen Inseln und Bathurst (Gambia) die Temperatur und die Phosphat-Konzentration des Oberflachenwassers kontinuierlich registriert. Die bei fruheren Forschungsfahrten benutzte Apparatur zur Registrierung der Phosphat-Konzentration ist in den letzten Jahren wesentlich verandert worden. Daher wird die neue Apparatur in allen Einzelheiten beschrieben. Einige besonders interessante Stellen der Registrierungen sind im Original wiedergegeben. Sowohl die Temperatur als auch die Phosphat-Konzentration zeigen eine ausgepragte Feinstruktur. Bei der Phosphat-Konzentration kommen Gradienten von mehr als 0,1 μg-at P/dm3 pro sm vor. — Der Zusammenhang zwischen den Registrierungen im Oberflachenwasser und der Vertikal-Verteilung von Temperatur und Phosphat-Konzentration wird an zwei Schnitten demonstriert. In den Oberflachen-Registrierungen ist das Auftriebswasser an der besonders niedrigen Temperatur und der meistens recht hohen Phosphat-Konzentration zu erkennen. In den Vertikal-Schnitten zeigen die Isothermen und bis zu einem gewissen Grade auch die Isophosphaten die Bewegung des Auftriebswassers an. Bei den dargestellten Schnitten reicht die Auftriebsbewegung bis zu einer Tiefe von maximal 250 m. — Die auf den Fahrtstrecken und hydrographischen Schnitten im Gebiet zwischen Kap Barbas und Nouakchott (18° bis 23°N) vorgenommenen Temperatur- und Phosphat-Registrierungen sind in Karten dargestellt. Dabei wurde eine Stufen-Einteilung verwendet, in der die verschiedenen Temperaturen und Phosphat-Konzentrationen durch Farben symbolisiert sind. Das Ergebnis samtlicher Registrierungen zwischen den Kanarischen Inseln und Bathurst ist in 1/6-Grad-Karten wiedergegeben. In jedes 1/6-Grad-Feld, von dem Meswerte vorliegen, wurde der Mittelwert der jeweiligen Temperatur bzw. Phosphat-Konzentration eingetragen. Auch hier sind die verschiedenen Temperaturen und Phosphat-Konzentrationen durch Farben symbolisiert. Sowohl die Temperatur als auch die Phosphat-Konzentration des Oberflachenwassers weisen grose Unterschiede auf. Die tiefste Temperatur liegt bei 15,0°C, die hochste bei 22,5°C. Die niedrigste Phosphat-Konzentration betragt 0,03 μg-at P/dm3, die hochste > 1,0μg-at P/dm3. Im allgemeinen ist eine niedrige Temperatur mit einer hohen Phosphat-Konzentration und eine hohe Temperatur mit einer niedrigen Phosphat-Konzentration korreliert. An einigen Stellen ist allerdings das Auftriebswasser erheblich phosphatarmer als man aufgrund der niedrigen Temperatur erwarten sollte. Daraus kann man schliesen, das die Aufzehrung des Phosphats durch das Phytoplankton erheblich schneller vor sich gehen kann als die Erwarmung des Wassers an der Oberflache. An anderen Stellen kommt warmes Wasser mit relativ hohen Phosphat-Konzentrationen vor. Die niedrigsten Oberflachen-Temperaturen wurden zwischen Kap Barbas und Nouakchott gemessen. Dort befand sich im Fruhjahr 1968 der Kern des nordwestafrikanischen Auftriebsgebietes. Aber auch nordlich von Kap Barbas bis nach Kap Bojador und sudlich von Nouakchott ist noch ein nennenswerter Auftrieb zu verzeichnen. — Die zeitliche Veranderlichkeit von Temperatur und Phosphat-Konzentration ist betrachtlich. Bei der Temperatur kommen Unterschiede von beinahe 3°C vor; bei der Phosphat-Konzentration wurde sogar eine Anderung von 0,8 μg-at P/dm3 beobachtet. Die raumlichen Unterschiede und die zeitliche Veranderlichkeit sind bei der Phosphat-Konzentration groser als bei der Temperatur. Die Ursache dafur ist die Einbeziehung des Phosphats in die sehr schnell ablaufenden Lebensprozesse. Demgegenuber andert sich die Temperatur nur verhaltnismasig langsam. — Die Registrierungen der Temperatur und der Phosphat-Konzentration vor der nordwestafrikanischen Kuste zeigen, das der Auftrieb dort nicht in einer einfachen, gleichformigen Aufwartsbewegung des Wassers besteht. Vielmehr haben wir es mit einem komplizierten System von Auftriebszonen, Auftriebsdomen und Wirbeln zu tun, die ihre Gestalt und Lage standig verandern.

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