Showing papers by "Michael Soyka published in 1999"

Methadonsubstitution und fahrtauglichkeit : ergebnisse einer experimentellen studie

Abstract: Ziel dieser experimentellen Studie war es, die Fahrtauglichkeit von Patienten unter Methadonsubstitution zu untersuchen, wobei auch der mogliche Einflus einer HIV-Infektion geklart werden sollte. Es wurden 28 Methadonpatienten, von denen 5 HIV-infiziert waren, mit einer in bezug auf Alter, Geschlecht und Schulbildung gemachten Kontrollgruppe verglichen. Dabei zeigten sich in den fahrrelevanten psychophysischen Leistungstests bei der Methadongruppe signifikante Einbusen. Einzeln betrachtet hatten 6 Methadonpatienten einen unauffalligen Testbefund und waren somit als fahrtauglich einzustufen. Einen Einflus der HIV-Infektion auf die Leistungstests, beim Fehlen relevanter somatischer und neuropsychiatrischer Symptome, lies sich nicht nachweisen. Auch ein Zusammenhang zwischen Testleistung und Alter bzw. Methadondosis konnte nicht festgestellt werden. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, das Methadoneinnahme nicht grundsatzlich mit Fahruntauglichkeit gleichzusetzen ist, sich aber doch bei einer grosen Zahl methadonsubstituierter opiatabhangiger Patienten Anhaltspunkte fur eine Beeintrachtigung der psychomotorischen Leistungsfahigkeit ergeben. The aim of our experimental study was to gain informations and data on the driving ability of patients undergoing a methadone substitution programme as well as to explore the influence of an HIV infection. 28 patients, five of them HIV-positive, were compared to a control group equal in age, sex and education. For the traffic relevant tests the methadone patients showed significantly reduced performance. Six of the methadone patients passed the tests in a way regarded to have sufficient driving skills. We were unable to prove an influence of HIV infection on driving skills when lacking relevant somatic and neuropsychiatric symptoms. There was no significant correlation between the test results and patients age or dose of medication. We conclude that in general methadone substitution does not implicate driving inability although the majority of our patients showed some reduction of their psychomotoric skills.

Late auditory evoked potentials (P300) do not discriminate between subgroups of alcohol-dependent patients defined by family history and antisocial personality traits.

Abstract: Alcohol dependent patients with a family history of alcoholism and with antisocial personality traits were supposed to have frontal brain dysfunction. Late evoked potentials may be useful to discriminate these patients from patients without family history or antisocial behavior. We investigated 56 abstinent patients hypothesizing that four subgroups of abstinent alcoholics with regard to family history (FHP: family history positive, FHN: family history negative) and antisocial behavior (ASP: antisocial traits present, ASN: antisocial traits not present) would exhibit differences in P300, particularly when recorded by frontal electrodes. FHP/ASP patients were expected to show the lowest P300 amplitudes in frontal electrode sites. Beside single electrode recordings, a new method in analyzing P300 scalp data by dipole source analysis (BESA: Brain electric signal analysis) was used. No difference in the P300 values was observed between the FHP/FHN and ASP/ASN groups. Similar results were found by analyzing ASP/ASN and FHP/FHN groups separately. The findings of single electrode recordings were consistent with BESA-dipole results. In conclusion, auditory P300 had a low discriminative power with regards to subgroups of inpatient alcoholics defined by family history and antisocial personality traits. Reasons for the negative findings in this study are discussed.

Psychiatrische Definition der SuchtGewöhnung, Mißbrauch und Abhängigkeit

Abstract: Bezuglich des schadlichen Gebrauchs von Alkohol konkurrieren 2 Klassifikationssysteme, das Diagnostic and Statistic Manual IV der American Psychiatric Society (DSM-IV) und die International Classification of Diseases 10 (ICD-10), die sich im Hinblick auf die diagnostischen Kriterien erheblich, hinsichtlich der Abhangigkeitskriterien aber nur gering unterscheiden. Psychische Faktoren, die eine Voraussetzung zur Abhangigkeit darstellen, werden ausdrucklich genannt. Anstelle fruher gebrauchlicher Termini spricht man heute von Misbrauch und Abhangigkeit. In dieser Ubersicht wird uber die Begriffsbestimmungen, Alkoholtypologien und wichtigsten diagnostischen Instrumente zur Klassifikation der Alkoholabhangigkeit berichtet.

Pharmacotherapies of Opioid Detoxification— An Evaluation of Different Pharmacotherapeutical Strategies

Abstract: This paper provides retrospective data on the inpatient detoxification of 72 opioid-dependent patients, treated at the Department of Psychiatry, University of Munich (Germany), between 1990 until 1992. Abused opioid drug type, choice of pharmacotherapy-assisted detoxification treatment and rates of successful completion and of dropout were analyzed. In summary, doxepin proved superior to two other classes of agents in the heroin/codeine group. However, methadone detoxification was superior to doxepin in the methadone-dependent patients. The results of our investigations warrant a prospective randomized trial.

Motivational Interviewing als Instrument der klinischen Alkoholismusdiagnostik

Abstract: Die Entstehung, Aufrechterhaltung und Bewaltigung von Suchtproblemen und Abhangigkeit konnen durch Entwicklungsprozesse erklart und betrachtet werden. Wahrend fruher die Ansicht vertreten wurde, ein Alkoholiker sei erst dann behandlungsbereit, wenn psychosoziale Bezuge wie Familie, Beruf etc. weitgehend verloren gegangen sein (2, 3, 6), wird heute ein viel fruheres Einsetzen von therapeutischen Interventionen betont. Dabei werden starker die motivationalen Prozesse und die daraus resultierenden Bewaltigungschancen herausgestellt, aus denen sich diagnostische und therapeutische Basisstrategien zur Behandlung Suchtkranker ableiten lassen.

Ambulante Entgiftung und Entwöhnung von Alkohol — Probleme bei Diagnostik und Risikoabschätzung sowie aktuelle Ergebnisse der Therapieforschung

Abstract: Wahrend stationare Entwohnungstherapien vergleichsweise gut untersucht sind, liegen bislang nur wenige Untersuchungen zur Effizienz ambulanter Entgiftungs- und Entwohnungstherapien bei Alkoholabhangigen vor. Es wurden sowohl neue Methoden der ambulanten Entgiftung (1, 26) als auch ambulante Therapien (18) propagiert, teilweise in Kombination mit Disulfiram oder psychotropen Medikamenten (15). Die therapeutischen Erfahrungen sind bislang sehr begrenzt. In den letzten Jahren sind allerdings aussichtsreiche Bemuhungen erkennbar geworden, vermehrt rein ambulante oder teilstationare Behandlungen bei Alkoholabhangigen zu etablieren (3, 5). Argumente fur solche Therapien sind u.a. die vergleichsweise geringen Kosten und die Moglichkeit berufs- oder familienbegleitender Therapiemasnahmen. Die psychiatrische Klinik der Universitat Munchen hat in Zusammenarbeit mit der Fachambulanz zur Behandlung von Suchterkrankungen Untersuchungen zur Effizienz ambulanter Therapien durchgefuhrt, die im folgenden naher dargestellt werden sollen.

Psychiatrische Definition der Sucht Gewöhnung, Mißbrauch und Abhängigkeit

Abstract: Bezuglich des schadlichen Gebrauchs von Alkohol konkurrieren 2 Klassifikationssysteme, das Diagnostic and Statistic Manual IV der American Psychiatric Society (DSM-IV) und die International Classification of Diseases 10 (ICD-10), die sich im Hinblick auf die diagnostischen Kriterien erheblich, hinsichtlich der Abhangigkeitskriterien aber nur gering unterscheiden. Psychische Faktoren, die eine Voraussetzung zur Abhangigkeit darstellen, werden ausdrucklich genannt. Anstelle fruher gebrauchlicher Termini spricht man heute von Misbrauch und Abhangigkeit. In dieser Ubersicht wird uber die Begriffsbestimmungen, Alkoholtypologien und wichtigsten diagnostischen Instrumente zur Klassifikation der Alkoholabhangigkeit berichtet.